Aktuelle Forschungen belegen, dass sich sexualisierte Diskriminierung und Gewalt durch alle akademischen Disziplinen und Statusgruppen zieht und dass insbesondere Frauen, trans* und intergeschlechtliche Menschen betroffen sind. Der Beitrag stellt Ergebnisse des Gender-Reports 2022 zu Benachteiligungserfahrungen und sexueller Belästigung im Mittelbau vor und stellt die Frage, welchen Beitrag die DVPW als Fachvereinigung leisten kann, um in der Politikwissenschaft ein diskriminierungsarmes Klima zu schaffen.
Ergebnisse von Parlamentswahlen werden von politischen Akteuren oft als Auftrag der Wähler*innen für eine bestimmte Politik oder als Mandat für eine bestimmte Parteienkonstellation in der Regierung interpretiert. Aber existiert ein solches Mandat auch aus Sicht der Wähler*innen? Wir präsentieren Ergebnisse einer Befragung im Kontext der Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im Herbst 2024. Wähler*innen interpretieren Wahlergebnisse sehr verschieden und teils auf Basis ihrer politischen Präferenzen. Trotzdem sehen viele Wähler*innen auch ein Mandat für Regierungen, in denen die eigene Partei nicht vertreten ist. Wähler*innen der AfD weichen von diesem Muster ab.
Wie positionieren sich die Wähler*innen des BSW im politischen Spektrum? In diesem Beitrag soll die Selbsteinordnung der Wähler*innen mit der inhaltlichen Einordnung der Wahlprogramme für die Europawahl 2024 verglichen werden. Es zeigt sich, dass BSW-Wähler*innen sich auch selbst als gesellschaftlich konservativ einordnen. In der ökonomischen Dimension tun sie dies allerdings ebenso. Damit weicht die Selbsteinschätzung von der inhaltlichen Einordnung des BSW als ökonomisch linke Partei ab.
Der 5. November stellt für Europa eine „Schicksalswahl“ dar. Mit einer zweiten Präsidentschaft Donald Trumps verbinden sich Befürchtungen über eine Wiederholung von „America First“ und dem Rückzug der USA aus multilateralen Institutionen. Dagegen stehen große Erwartungen an eine Führungsmacht USA und die transatlantische Partnerschaft unter einer Präsidentin Kamala Harris. Die augenscheinlichen Unterschiede zwischen den Kandidat*innen verstellen jedoch den Blick darauf, dass sich die Europäer*innen auf die weitere Abkehr der USA vom Multilateralismus vorbereiten müssen – egal, wer ins Weiße Haus einziehen wird!
Teil des Rahmenprogrammes des DVPW-Kongresses 2024 in Göttingen war eine kurze Musikumfrage, welche unter allen Teilnehmer*innen die beliebtesten Partysongs und Musikstile erfragt hat. Mithilfe der Daten wurde die Playlist für die Kongressparty empirisch unterfüttert. Zudem konnten wir die Musikstilpräferenzen der deutschen Politikwissenschaftler*innen systematisch auswerten. Die Ergebnisse, die bereits auf Postern am Partyabend zu sehen waren, tragen wir hier nochmals ausführlicher zusammen.
Vor Wahlen wird von den Oppositionsparteien und den Medien häufig ein Kassensturz dazu gemacht, ob die Regierung ihre Wahlversprechen gehalten oder gebrochen hat. Die Erwartung ist, dass die Wähler*innen einer Partei ihre Stimme verweigern, die ihre Wahlversprechen gebrochen hat. Doch ist dies tatsächlich der Fall? Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse aktueller Forschung zur Wirkung gebrochener Wahlversprechen auf politisches Vertrauen und Wahlverhalten vor.
Der Kurs zielt darauf ab, Studierenden frühzeitig praxisorientierte Einblicke in die Methodik und Grundlagen der politikwissenschaftlichen Forschung zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt auf der Durchführung von eigenen Experimenten und der Anwendung von Beobachtungsdaten zur Ermittlung kausaler Zusammenhänge. Durch selbst entwickelte Forschungsprojekte und Replikationen bestehender Studien sammeln sie wertvolle Erfahrungen und entwickeln ein kritisches Verständnis für die quantitative Politikwissenschaft. Wir hoffen durch diese Praxisnähe nicht nur ihre methodischen Kompetenzen, sondern insbesondere auch ihre Motivation für die Auseinandersetzung mit quantitativer Forschung zu stärken.
Die interdisziplinäre akademische Lehr- und Forschungsreise (LFR) nach Jordanien 2023 versuchte, aufbauend auf einem methodisch und didaktisch seit vielen Jahren erprobten Lehrkonzept, eine Verzahnung von Theorie und Praxis mit Blick auf die Analyse von Kon?ikten und peacebuilding in (Post-) Kon?iktregionen. Die LFR wurde im Frühjahrstrimester 2023 im Rahmen des MA Studienganges Staats- und Sozialwissenschaften, Vertiefungsrichtung „Internationales Recht und Politik“ an der Universität der Bundeswehr München durchgeführt.
Das Lehrforschungsprojekt „Migration und Wege der politischen Partizipation“ hat an der Georg-August-Universität Göttingen im Sommersemester 2023 stattgefunden. Studierende des B.A. Sozialwissenschaften haben in sieben Forschungsgruppen im genannten Themenfeld eigene qualitative Forschungsprojekte entwickelt. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte wurden in vielfältigen Publikationsformaten präsentiert, darunter Forschungsexposés, wissenschaftliche Poster und Posterpräsentationen, wissenschaftliche Forschungsberichte und Sammelbandbeiträge.
Beratungen in der Politik sind von wesentlicher Bedeutung. Allein im Jahr 2021 gab die deutsche Bundesregierung 186,3 Millionen Euro für externe Berater aus, was den großen Einfluss von Beratung auf die Politik verdeutlicht. Studierende beschäftigten sich im Rahmen des Seminars mit den Fragen, wie Beratung mit einem Fokus auf kommunikativ-strategische Aspekte auf kommunaler Ebene gestaltet werden kann und wie transparent diese Prozesse sein sollten. Die wissenschaftlichen Grundlagen und Kompetenzen wurden den Studierenden in fünf Lehreinheiten vermittelt. Basierend darauf traten sie in einer Simulations-Challenge als fiktives Beratungsunternehmen auf und entwickelten ein Proposal für eine öffentliche Einrichtung, das praxisorientierte Lösungen für das Krisenmanagement enthielt. Ziel war es, die kommunale Politik zu analysieren, politische Prozesse zu verstehen und Politik durch praktische Aufgaben in einem geschützten Rahmen zu erleben.