Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

Arbeitskreis "Ethnografische Methoden in der Politikwissenschaft"

Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel, einen Austausch über die Chancen, Grenzen und Anwendungsfelder ethnografischer Methoden in der Politikwissenschaft zu ermöglichen und ganz konkret an deren Umsetzung zu arbeiten. Wir verfolgen ein kooperatives Prinzip und treffen uns regelmäßig, um voneinander zu lernen und konkrete Fragen rund um ethnografisches Forschen und Publizieren zu diskutieren. Der Arbeitskreis spricht dabei Politikwissenschaftler*innen aller Teildisziplinen und Statusgruppen an. Wir richten uns sowohl an Forscher*innen, die gerade erst ihr Interesse an der Ethnografie entdeckt haben als auch an Profis, die seit Langem mit ethnografischen Methoden arbeiten.

Die meisten gängigen politikwissenschaftlichen Ansätze zielen überwiegend darauf ab, Prozesse auf der Makroebene wie die Funktionsweise von Staaten, Gesellschaften, Institutionen, Bewegungen oder dem internationalen System zu erklären. Hingegen wird im Hinblick auf ethnografische Methoden vor allem betont, dass sie eine Erforschung der Mikroebene ermöglichen und das Eintauchen in zeitlich und räumlich lokalisierbare Erfahrungswelten beinhalten. Wir gehen davon aus, dass ein Fokus auf Kontexte, Praktiken, Bedeutungen/Sinnzusammenhänge und Beziehungen zu einem besseren Verständnis von Macht- und Herrschaftsverhältnissen, Formen des Regierens und politischer Entscheidungsprozesse beitragen kann. Der Arbeitskreis befördert daher eine wissenschaftstheoretische Auseinandersetzungmit der Frage, mit welcher Art von Erkenntnissen ethnografische Methoden die Politikwissenschaft bereichern können. Dafür ist es gleichzeitig notwendig zu klären, welche Konzepte und Methoden besonders geeignet sind, um politikwissenschaftliche Fragen zu untersuchen.

Ein weiterer Schwerpunkt unseres Arbeitskreises ist die Lehre und Methodenausbildung. Politikwissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Teilgebieten interessieren sich für Ethnografie, finden allerdings kaum auf sie zugeschnittene Angebote. Insbesondere ist Ethnografie nur selten ein Bestandteil der Methoden-Curricula politikwissenschaftlicher Studiengänge. Der Arbeitskreis strebt deshalb an, den Einstieg in ethnografische Forschung (durch kollegialen Austausch/gemeinsames Lernen) zu erleichtern und Ansätze für die politikwissenschaftliche Lehre ethnografischer Methoden zu entwickeln.

Wir setzen Sie gerne auf unseren Verteiler, um auf unsere Angebote und Veranstaltungen hinzuweisen.

Bitte kontaktieren Sie den Arbeitskreis unter ethnografiedvpwde

Sprecherinnen:
Prof. Dr. Felix Anderl, Philipps-Universität Marburg
Dr. Micha Fiedlschuster, York University Toronto, Kanada
Dr. Eva Johais, Chr. Michelsen Institute (CMI), Bergen, Norwegen
Dr. Julia Leser, Humboldt-Universität zu Berlin

Geschäfts- und Wahlordnung des Arbeitskreises "Ethnografische Methoden in der Politikwissenschaft"