Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

Der Arbeitskreis Politik und Kommunikation

Als zentraler Operationsmodus und Mechanismus bei der Formulierung, Aggregation, Herstellung und Durchsetzung kollektiv verbindlicher Entscheidungen durchtränkt Kommunikation alle Bereiche und Phasen des Politischen. Dies gilt insbesondere für moderne "Mediengesellschaften", in denen Regierungen, Parteien, Parlamente, Verbände, NGO's und andere politische Akteure in zunehmendem Maße auf professionelle Vermittlungskompetenzen angewiesen sind, um in den Medien, bei politischen "Mitspielern" und beim Publikum "anzukommen".

Dieser Vermittlungszyklus hat sich seit dem Aufkommen der so genannten "Neuen Medien" stark verändert. Hinzu kommen zunehmend polarisiernde Meinungs- und Stimmungsbilder gerade in sozialen Netzwerken, die es einigen Wenigen ermöglichen, größere Massen zu beeinflussen.

In diesem Zusammenhang sind für die Politikwissenschaft von besonderem Interesse (1) strukturelle, normative und medienpolitische Aspekte (polity-Ebene), (2) der Austausch und (Macht)Kampf politischer Akteure in "öffentlichen Arenen", d.h. vor allem Wahlkämpfe und Kampagnen (politics-Ebene), sowie (3) die Bedeutung der traditionellen und online-basierten Medien bei der Identifikation und Bewältigung von Problemen in spezifischen Politikfeldern (policy-Ebene).

Diesen und weiter führenden Fragen widmet sich der 1979 gegründete Arbeitskreis "Politik und Kommunikation", seit 1991 in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe "Kommunikation und Politik" der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) sowie der Fachgruppe „Politische Kommunikation“ der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM).

Ziel dieser Zusammenarbeit war und ist es, zentrale Probleme im Schnittbereich beider Disziplinen systematisch und nachhaltig fachübergreifend zu bearbeiten. Hierzu dienen u.a. gemeinsame Jahrestagungen, die auch den Austausch zwischen aktiv forschenden Politik- und KommunikationswissenschaftlerInnen und dem wissenschaftlichen Nachwuchs befördern sollen.

Zudem gibt es seit 2003 ein sehr aktives Nachwuchsnetzwerk (NaPoKo), das im Rahmen der jährlichen Kooperationstagungen Workshops für spezifische Bedarfe des Nachwuchses sowie ein eigenes jährliches Kolloquium abhält.