Auf der Jahrestagung in Hamburg wurden viele spannende Themen vorgestellt. Untenstehend findet ihr die Abstracts der Beiträge:
Nora Carsten (Universität Potsdam): Single-On für die deutsche Kommunalverwaltung - Einflussfaktoren für die Einführung von Servicekonten
Lukas Thiele (Universität Potsdam): Wie demokratisch ist E-Democracy? Zur Vermessung der demokratischen Qualität digitaler Informations- und Partizipationsinstrumente auf lokaler Ebene
Leon Lieblang (Universität Duisburg-Essen): Mehr als die „Digitalisierung der Postkutsche“? Die E-Akte in der Justiz – Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage
Moritz Heuberger (Universität Potsdam): Governance of digital administration from a multi-level perspective. The German case or how mismatching coordination between federal levels slows down the digital transformation
Camilla Wanckel (Universität Potsdam): Building capacities for Policy Analytics in Public Administration
Justine Marienfeldt (Universität Potsdam): "Public Personnel in Digital Local Government"
Benjamin Gröbe (Universität Speyer): The European Semester and its Implications for Administrative Policy
Baptiste Aguila (Helmut-Schmidt-Universität): Public Sector Governance. Moving towards an integrated theoretical framework
Benjamin Friedländer (Helmut-Schmidt-Universität): Gewährleistung von Daseinsvorsorge im ländlichen Raum: Stand der Diskussion, konzeptionelle Fundierung und Forschungsperspektiven
Maximilian Nagel (Zeppelin Universität): Pharmakon Philanthropy and CSR –Municipal development through voluntary engagement of private companies – chances and risks
Katharina Heidtmann (Universität Oldenburg): Implementation of EU environmental policy at the local level within EU-multilevel governance: influences and interdependencies explaining non-compliance
Jenny Rademann (Georg-August-Universität Göttingen): Politik und Verwaltung – Spiel auf Zeit? Eine Untersuchung der inhaltlichen Parteiprägung der Landesverkehrsministerien anhand Ihrer Vorschläge zum Bundesverkehrswegeplan 2030
Alex Berzel (Universität Kassel): Ländervarianzen bei der Gestaltung der Digitalisierung von Arbeit – Überlegungen zu Handlungsspielräumen von Landesregierungen
Véronique Millim (Universität Koblenz): Gründungsförderung im Bundesländervergleich
Kristin Wagner-Krechlock (Zeppelin Universität): Diffusion von Regelungen in Public Corporate Governance Kodizes als Policy-Instrument: Konzeption eines Qualitätsmodells und empirische Befunde
Benoît Dumas (Universität Potsdam): Reasons for Reforms of School Administration Structures - an Analysis of the German Case
Fabian Jakubowitz (Leibniz Universität): Verwissenschaftlichung von Gesetzbegründungen auf Bundesebene
Jasmin Beneke (Leibniz Universität): Der blinde Fleck der Politikberatung – ein Politikfeldvergleich
Simon Bogumil (Helmut-Schmidt-Universität): What to Study in Ministers? The case of German Health Minister Ulla Schmidt
Die Herausforderungen, denen sich Politik und Verwaltung heutzutage stellen müssen, gewinnen immer weiter an Komplexität. Eine Vielzahl von Entwicklungen fordern die Leistungsfähigkeit, die Anpassungsfähigkeit und die Agilität der Verwaltung heraus. Klimawandel, Digitalisierung, Migration und Globalisierung, soziale Gerechtigkeit und gleiche Bildungschancen für alle sind nur einige Beispiele hierfür. Dadurch steigen auch die Anforderungen an die Problemlösungskapazität der Verwaltung. Im Sinne einer Sicherung ihrer Legitimität und Responsivität ist die Verwaltung dazu angehalten, Veränderungsbedarfe früh zu erkennen und auf die zukünftigen Herausforderungen angemessen zu reagieren. Die Zukunft der Verwaltung hängt zu einem großen Teil davon ab, wie sie auf aktuelle Trends und Debatten reagiert und in der Lage ist, sich selbst, ihre Arbeitsweise und Struktur anzupassen.
Gleichzeitig existiert die Verwaltung nicht in einem Vakuum. Sie ist eng mit der Politik verbunden und spielt eine wichtige Rolle im Policy-Prozess. Darüber hinaus suchen zivilgesellschaftliche Akteure, Nichtregierungsorganisationen sowie private Unternehmen und andere Akteure den Kontakt zur Verwaltung, um ihre Anliegen und Interessen gewahrt zu sehen. Nicht zuletzt können sie auch wichtige Partner bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen für gesellschaftliche Probleme sein. Die Einbeziehung staatlicher und nichtstaatlicher Akteure auf lokaler, regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene verspricht neue Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Koordination. In diesem Kontext bietet die verstärkt horizontale Netzwerkbildung im Policy-Prozess eine Plattform für neue und zukunftsweisende Lösungsansätze und Innovationen.
Auch in der Innenperspektive muss sich die Verwaltung aktuellen und zukünftigen Herausforderungen stellen. Es ergeben sich Fragen nach einer problemangemessenen Struktur von Verwaltungen. Aber auch in der Personalführung und im Personalmanagement sieht sich die Verwaltung mit einem gewissen Veränderungsdruck konfrontiert, beispielsweise durch den Trend der Digitalisierung. In der Personalrekrutierung wird die Verwaltung zukünftig noch stärker in Konkurrenz zur Privatwirtschaft in Wettbewerb treten und muss sich die Frage stellen, wie sie ein attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte Arbeitskräfte sein kann.
Daraus ergeben sich dringende Fragen für die Zukunft der Verwaltung:
Diese Fragen möchten wir auf der 13. FoJuS-Jahrestagung gemeinsam aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Willkommen sind sowohl theoretische als auch empirische und praktische Beiträge in deutscher oder englischer Sprache aus der Policy- oder Verwaltungsforschung. Wie immer wollen wir einen Austausch zu (un)fertigen Papieren und Auszügen aus Dissertationen ermöglichen. Falls möglich und nötig wollen wir auch ein „Open Panel“ einrichten in dem Papiere, die keinen unmittelbaren Bezug zum Thema der Tagung haben, diskutiert werden können.
Beitragsvorschläge (Abstracts von ca. 500 Wörtern) sendet ihr bitte bis zum 31. Oktober 2019 per E-Mail an Baptiste Aguila (aguila@hsu-hh.de). Zusagen werden bis zum 01. Oktober 2019 versendet.
Wir freuen uns auf eine spannende Tagung und auf zahlreiche Beiträge!
Das FoJuS-Sprecherteam (Yvonne Hegele, Stefanie Vedder, Baptiste Aguila)