Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft
Energietransformation

Neue Themengruppe „Energietransformation“ gegründet

Auf der 3-Länder-Tagung von DVPW, ÖVPW und SVPW wurde am 1. Oktober 2016 von 12.30 bis 13.30 Uhr an der Universität Heidelberg eine neue Themengruppe unter dem Dach der Sektion Policy-Analyse und Verwaltungswissenschaft gegründet, welche sich der Energiewende als Themen- und Forschungsfeld widmet. Erstmals sollen aus spezifisch fachwissenschaftlicher Perspektive der Politikwissenschaft Forschungsergebnisse, Veröffentlichungen und Veranstaltungen zusammengeführt, abgestimmt und gemeinsame Aktivitäten angestrebt werden. Gleichzeitig versucht die Themengruppe, einen starken transdisziplinären Austausch innerhalb der vielfältigen Energiewende-Forschungslandschaft zu ermöglichen.

 

 

Inhalte der Themengruppe

Die Forschung im Bereich der Energiewende hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und sich stark ausgeweitet. In vielen anderen Disziplinen ist die Energiewende in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, zahlreiche interdisziplinäre Forschungsprojekte und Forschungsverbünde widmen sich dem Themenfeld und eine große Anzahl an Erkenntnissen findet sich inzwischen in der nationalen und internationalen Fachliteratur. Obwohl das Themenfeld „Energie“ einen quasi natürlichen Bezug zu politikwissenschaftlichen Fragestellungen und sogar historisch betrachtet eine enge Verbindung zu Staatshandeln aufweist, daneben sowohl bezogen auf Internationale Beziehungen, Soziale Bewegungen und Zivilgesellschaft, aber auch der Politischen Ökonomie und der Sozialpolitik von Relevanz ist, scheint die Politikwissenschaft diesen Bereich bislang zu vernachlässigen. Eine Randposition der Thematik im Rahmen von Umweltpolitik und anderen DVPW-Themeneinheiten scheint nicht länger ausreichend zu sein.

Obgleich der Schwerpunkt der Themengruppe bei politikwissenschaftlichen Fragestellungen liegen soll, versteht sich die Gruppe disziplinär aufgeschlossen auch und gerade gegenüber Beiträgen aus interdisziplinären Kontexten von Forschungsprojekten, wissenschaftlichen Arbeiten und Einrichtungen, welche im gegenseitigen Austausch sehr willkommen sind. Zahlreiche Schnittstellen und Verbindungen zu anderen disziplinären Perspektiven, angrenzenden Themenfeldern und verschiedenen Forschungsansätzen sollen integrativ erfasst werden, um einem umfassenden Verständnis über Fachgrenzen hinaus zu dienen.

Die Themengruppe „Energiewende“ soll zunächst einen Raum für bestehende Aktivitäten und Interessierte bilden, welche sich unter diesem Dach austauschen können. Daneben sollen sowohl grundsätzliche Fragestellungen der Aufarbeitung von Forschungserkenntnissen für Theoriebildung und Meta-Konzepte als auch konkrete disziplinäre Bezüge der Fachwissenschaft und methodische Aspekte zu diesem Themenfeld ausgelotet werden. Auch der Einbezug der Thematik in die akademische Lehre und Studium sowie Austausch mit verwandten Themengruppen sind Ziele der Themengruppe.  

In gemeinsamen Tagungen, Workshops und Veranstaltungen (online und offline) sollen in unterschiedlichen Formaten Beiträge zu folgenden beispielhaften Themen diskutiert werden:
- Energiewende und grundlegende politikwissenschaftliche Fragestellungen
- Staatstheorie, Staatshandeln, Steuerung und Governance
- Policy-Analysen des Themenfeldes
- Internationale und nationale vergleichende Energiewende-Forschung
- Energiewende und Politische Theorie
- Institutionenanalyse
- Soziale Bewegungen und Zivilgesellschaft
- Politische Ökonomie
- Forschungsmethoden und angewandte Ansätze
- Die Energiewende in Studium und Lehre    
- Öffentlicher Diskurs und Darstellung des Themenfeldes in der Öffentlichkeit