Das Projekt zielt darauf, die Potenziale der Zivilgesellschaft für das post-pandemische gesellschaftliche Miteinander besser zu verstehen und zukunftsorientierte politische Maßnahmen gemeinsam mit Partner:innen in Zivilgesellschaft und Politik zu entwickeln. Das Projekt reagiert auf zwei Entwicklungslinien, die die Zivilgesellschaft seit der Pandemie verstärkt kennzeichnen: erstens die Aktivierung von Solidarität und spontaner Hilfsbereitschaft, zweitens die Polarisierung und Politisierung der Zivilgesellschaft. Forschungsleitende These ist, dass beide Entwicklungen weitgehend jenseits etablierter zivilgesellschaftlicher Kontexte stattfinden und zunehmend individuelle Motive und Ansprüche ausschlaggebend für Engagement sind. Damit gewinnen neue Formen der Partizipation an Bedeutung, die einerseits schnell und flexibel auf Krisensituationen reagieren und auf soziale Schieflagen aufmerksam machen, andererseits aber auch “Nischen der Solidarität” hervorbringen und damit zu Spaltungs- und Exklusionsprozessen beitragen können.
Das Projekt wird von Prof. Dr. Swen Hutter geleitet und ist Teil eines Forschungsverbundes in Kooperation mit Prof. Dr. Jule Specht (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Christian von Scheve (Freie Universität Berlin). Das Teilprojekt am WZB geht der Fragestellung nach, wie stark und nachhaltig die Pandemie die Struktur der Zivilgesellschaft in Deutschland verändert hat. Empirisch stützt es sich auf zwei Wellen großangelegter Individual- und Organisationsbefragungen, die jeweils formelle als auch informelle Zusammenschlüsse systematisch einbeziehen. Die neuen Erhebungen können mit früheren Datenerhebungen des Projektverbundes zu den kurzfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die deutsche Zivilgesellschaft verglichen werden.
Das WZB ist eine öffentlich geförderte Einrichtung für problemorientierte sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung (http://www.wzb.eu). Als außeruniversitäres Forschungsinstitut ist es Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und gehört zu den führenden Einrichtungen der Sozialforschung. Am WZB arbeiten ca. 500 deutsche und ausländische Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen und Mitarbeiter*innen in den wissenschaftsunterstützenden Bereichen zusammen. Untersucht werden Entwicklungen, Probleme und Innovationschancen moderner Gesellschaften. Die Ergebnisse der WZB-Forschung richten sich an die wissenschaftliche Community, an Expert*innen und Entscheider*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, an die Medien und die interessierte Öffentlichkeit.
Aufgaben
Die Möglichkeit zur Promotion im Bereich der Zivilgesellschaftsforschung ist gegeben.
Voraussetzungen
Wünschenswert: Erfahrung in der Analyse von Survey-Daten
Unser Angebot
Schwerbehinderte Bewerber*innen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Wir schätzen Vielfalt und begrüßen alle Bewerbungen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder sozialer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung. Das WZB fordert Frauen und Personen mit Migrationshintergrund ausdrücklich zur Bewerbung auf.
Für Fragen zu der ausgeschriebenen Stelle wenden Sie sich bitte an Ekpenyong Ani (030/25491-313).
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Online-Bewerbung (Lebenslauf, Motivationsschreiben und relevante Zeugnisse) bis zum 26. Mai 2022.