Zweite Arbeitstagung der DVPW-Ad-hoc-Gruppe "Ideelle Grundlagen außenpolitischen Handelns"
Montag, 08.10.2001 |
14.30 - 16.00 Uhr |
Einführung: Zur Analyse ideeller Grundlagen außenpolitischen Handelns |
Cornelia Ulbert (Europäisches Hochschulinstitut, Florenz) / Christoph Weller (Universität Bremen) |
16.30 - 18.00 Uhr |
Panel I: Der Prozeß der Entstehung, Herausbildung und Durchsetzung von Normen und Identitäten |
a) Die Entstehung und Durchsetzung von Normen: |
Ulf Engel (Universität Leipzig): Konfliktprävention und Normendiffusion im außenpolitischen System der Bundesrepublik |
Guido Schwellnus (Queen's University Belfast): Minderheitenschutz als Kriterium im EU-Erweiterungsacquis |
Frank Nullmeier (Universität Essen) |
19.00 - 20.30 Uhr |
b) Die Herausbildung einer europäischen Identität: |
André Brodocz (TU Dresden): Die Grundrechte-Charta der EU und ihre Chancen zur symbolischen Integration Europas |
Marika Lerch (Universität Marburg): Menschenrechtspolitik als Identitätspolitik: Eine konstruktivistische Erklärung der EU-Grundrechtecharta |
Kommentar: Thomas Diez (University of Birmingham) |
Dienstag, 09.10.2001 |
09.00 - 10.30 Uhr |
Panel II: Ideenkonkurrenz und Wandel von Ideen |
a) Außen- und Entwicklungspolitik: |
Rainer Baumann (Universität Frankfurt): Habit, Einflußsicherung, Vertrauensbildung? Ideenwandel und der Multilateralismus im außenpolitischen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland |
Thomas Conzelmann (TU Darmstadt): Leitideen in internationalen Verhandlungssystemen. Das Beispiel Entwicklungszusammenarbeit |
Horst Hegmann (Universität Witten-Herdecke) |
11.00 - 12.30 Uhr |
b) Der europapolitische Diskurs: |
Hartmut Marhold (Europäische Bewegung Deutschland, Berlin): Normen, Wirklichkeitseinschätzungen und Leitbilder: Konstruktionen europäischer Finalität |
Klaus Roscher (Europäisches Hochschulinstitut, Florenz): Der Aufbruch der Vokabeln des Hexagons. Europäische Integration und die diskursive Konstruktion von Nationalstaatskonzepten |
Kommentar: Markus Jachtenfuchs (International University Bremen) |
14.30 - 16.00 Uhr |
Panel III: Analysen der Wirkung von Ideen, Weltbildern, Normen und Identitäten |
a) Wirklichkeitskonstruktionen und Identitäten im außen- und sicherheitspolitischen Diskurs: |
Henning Boekle/Jörg Nadoll/Bernhard Stahl (Universität Trier): Europa: Eine Außenpolitik - viele Identitäten?, Nationale Identität, Diskurse und die Außenpolitik von EU-Mitgliedstaaten |
Simone Wisotzki (HSFK, Frankfurt): Sicherheit und ihre ideationalen Grundlagen: Untersuchungen anhand der Nuklearwaffenpolitik Großbritanniens und Frankreichs 1990-98 |
Kommentar: Gunther Hellmann (Universität Frankfurt) |
16.30 - 18.00 Uhr |
b) Internationale Menschenrechtsnormen |
Anja Jetschke (Universität Freiburg): Öffentlichkeit, transnationale Menschenrechtsnetzwerke und innenpolitischer Wandel in autoritären Staaten |
Andrea Liese (Universität Bremen): Weltkulturelle Standards, Prozesse ihrer Durchsetzung und die Handlungsoptionen menschenrechtsverletzender Staaten |
Kommentar: Frank Schimmelfennig (EUI, Florenz) |
20.00 Uhr |
Poster-Session |
Nicole Deitelhoff (HSFK, Frankfurt): Normgenerierung in der Internationalen Politik |
Horst Hegmann (Universität Witten-Herdecke): Zum Vergleich der geldpolitischen Kultur in Deutschland und Frankreich |
Christoph Humrich (Universität Mannheim): Ideelle Grundlagen kommunikativen Handelns im Regimebildungsprozess beim arktischen Umweltschutz |
Beate Kohler-Koch/Fabrice Larat (Universität Mannheim): Kognitive und ideationelle Grundlagen außenpolitischer Präferenzen |
Olivier Minkwitz/Susanne Scheller/Dennis Tänzler (FU Berlin): Der Einfluß von Risikowahrnehmungen auf die internationale Politik |
Martina Timmermann (Universität Hamburg): Die Menschenrechtspolitiken Japans, der Philippinen und Indonesiens: Spielgel asiatischer Identität? |
Mittwoch, 10.10.2001 |
9 - 10.30 Uhr |
Panel IV: Außen- und sicherheitspolitische Wirklichkeitskonstruktionen |
Tamara Keating (Universität der Bundeswehr Hamburg): Realpolitik als soziale Konstruktion. Der gaullistische Konsens über die französische Außen- und Verteidigungspolitik als kulturelle Norm - Ursprünge und Entstehung |
Wolfgang Wagner (Universität Frankfurt): Nationale Identität und außenpolitische Interessendefinition: Die soziale Konstruktion europäischer Außenpolitik in Deutschland und Großbritannien |
Kommentar: Christoph Scherrer (Universität-GH Kassel) |
11.00 - 12.30 Uhr |
Panel V: Ergebnisse konstruktivistischer Analysen von Ideen, Weltbildern, Normen und Identitäten |
Cornelia Ulbert (Europäisches Hochschulinstitut, Florenz) / Christoph Weller (Universität Bremen) |
Kommentar: Stefano Guzzini (Copenhagen Peace Research Institute) |
Die zweite Arbeitstagung der Ad-hoc-Gruppe "Ideelle Grundlagen außenpolitischen Handelns" (IGAPHA) fand vom 8. bis 10. Oktober 2001 in der Ev. Akademie Hofgeismar statt. Die dort präsentierten 14 Papiere und 5 Posters zu Normen, Identitäten, Weltbildern, Ideen und Wirklichkeitskonstruktionen in der internationalen Politik, ihrer Entstehung und Durchsetzung, ihres Wandels und ihrer Wirkungen wurden in sieben Panels eingehend diskutiert.
Zu den sehr produktiven Debatten der Tagung trugen nicht nur die sorgfältig ausgearbeiteten, empirisch gehaltvollen und umfangreichen Papiere bei, sondern auch die Panel-Kommentatoren (Prof. Dr. Frank Nullmeier, Dr. Thomas Diez, PD Dr. Horst Hegmann, Prof. Dr. Markus Jachtenfuchs, Prof. Dr. Gunther Hellmann, PD Dr. Frank Schimmelfennig, Prof. Dr. Christoph Scherrer, Prof. Dr. Stefano Guzzini) mit ihren eingehenden und ausführlichen Anmerkungen zu den Papieren.
Besondere Aufmerksamkeit fand am Ende die Zusammenschau der konstruktivistischen Diskussionen von drei Tagen durch Stefano Guzzini, der auf die systematischen Probleme konstruktivistischer Analysen aufmerksam machte und zugleich die großen Chancen empirischer Studien in diesem Feld für die IB-Debatte betonte. Er schlug damit den Bogen zum Beginn der Tagung, an dem Cornelia Ulbert und Christoph Weller in ihrer Einführung die konzeptionellen, theoretischen und erkenntnistheoretischen Aspekte konstruktivistischer Analysen der internationalen Politik vorgestellt und intensiv erörtert hatten.