Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft
Arbeitskreis "Gewaltordnungen"

Call for Papers Arbeitskreis „Gewaltordnungen“ der DVPW Workshop in Bremen, 13./14. September 2023

Veranstalter vor Ort: Stephan Hensell, Klaus Schlichte

Im Osten nicht Neues? Perspektiven der Kriegsforschung auf den Ukraine-Krieg

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der Krieg schlagartig in das öffentliche Bewusstsein des Westens zurückgekehrt, zumal in den Öffentlichkeiten Europas und Deutschlands. Im Fach der Internationalen Beziehungen (IB) hat der Ukraine-Krieg nicht nur viele Forscher:innen überrascht und veranlasst politisch und moralisch Position zu beziehen, sondern auch die Debatte um realistische versus liberale Ansätze neu entfacht. Aus Sicht der Kriegsforschung in den IB, die das globale Kriegsgeschehen über längere historische Zeiträume beobachtet und zu erklären versucht, ist die Gegenwart des Krieges in den internationalen Beziehungen indes wenig überraschend. Denn in anderen Weltregionen werden etliche Kriege teils seit Jahrzehnten auch unter Beteiligung europäischer Staaten ausgefochten, ohne dass diese Konflikte vergleichbare Aufmerksamkeit erhielten.

In der deutschen Öffentlichkeit hat sich die Diskussion um den Krieg in der Ukraine auf wenige Aspekte konzentriert, während zahlreiche andere Gesichtspunkte bisher nicht oder nur sehr am Rande thematisiert wurden. Mit diesem Workshop wollen wir weniger prominent behandelte Fragen oder verdeckte Perspektiven auf den Krieg auf wissenschaftlichem Niveau in die öffentliche Debatte einführen. Wir möchten insbesondere jüngere und in der öffentlichen Diskussion nicht präsente Autor:innen für diesen Workshop gewinnen.

Beiträge können sowohl aus regionalwissenschaftlicher Perspektive, mit Schwerpunkt auf Fragen der internationalen Politik oder zur sozialwissenschaftlichen Forschung zu Kriegen und bewaffneten Konflikten allgemein verfasst werden.

Kurze Abstracts bitte bis zum 23.6.2023 an gewaltordnungendvpwde und henselluni-bremende senden.

Der Workshop wird wahrscheinlich auf Deutsch stattfinden, es können aber auch englische Abstracts eingereicht werden.

Call für Interessenbekundigungen nächster AK-Workshop

Liebe AK Mitglieder,

wir wünschen euch ein schönes neues Jahr und alles Gute für das kommende – Mögen alle eure Projekte, Träume und Wünsche in 2023 in Erfüllung gehen und der akademische Jobmarkt sich um ein Vielfaches verbessern. Konkret für den AK freuen wir uns sehr auf ein weiteres Jahr mit Workshops und Diskussionen, Publikationen und Austausch mit euch!

Das Jahr 2022 ist aus unserer Sicht sehr produktiv zu Ende gegangen. Zum einen fand Ende Oktober ein Workshop zu „Interpretive Social Sciences and the Theorizing of Violent Orders“ mit Lisa Wedeen an der Freien Universität Berlin statt, der inhaltlich aber auch abseits des Workshops bei einem Glas Wein viel Gelegenheit für Austausch unter den Teilnehmer*innen bot.

Zum anderen möchten wir euch auch gern auf das nun vollständig erschiene Special Issue von Small Wars & Insurgencies zu „Politicising the rebel governance paradigm. Critical appraisal and expansion of a research agenda“ verweisen, das von Regine Schwab und Hanna Pfeifer herausgegeben wurde und aus dem AK-Workshop zu Brüche und Kontinuitäten wechselnder Herrschaft in (Post)-Konfliktkontexten am 31. März und 1. April 2021 hervorgegangen ist: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09592318.2022.2144000?src=recsys. Megan A. Stewarts Schlussartikel (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09592318.2022.2158615?src=recsys) rundet die relevanten Diskussionsbeiträge und Artikel zur Politisierung von Rebel Governance ab, die wir euch allesamt sehr ans Herz legen.

Im Rückblick auf diese Formate und Kooperationen, freuen wir uns schon auf die kommenden Aktivitäten. In einigen kleineren Runden wurden schon inhaltliche Ideen diskutiert und Wünsche geäußert, um aus AK Sicht einen Denkraum zu öffnen. Da die Initiative nicht zwangsläufig von uns kommen muss, die Frage an euch:

Wer hat Lust und Ideen für zukünftige AK-Workshops und möchte aktiv werden? Wir freuen uns über Input und stehen für inhaltliche Fragen und organisatorische Unterstützung gerne zur Verfügung. Sollte vielleicht die aktuelle weltpolitische Situation besprochen werden oder gibt es Gewaltordnungsthemen, die unbedingt diskutiert werden sollten und gerade wenig auf dem Radar sind? Dann meldet euch gerne bei uns – wir freuen uns sowohl auf ausgereifte Ideen wie auch auf zarte Interessensbekundungen und verbinden nach Möglichkeit gerne auch Tandems zur Vorbereitung eines Workshops.

Herzliche Grüße,

Maria, Mariam und Regine

 

 

Dear Members of the Working Group Violent Orders,

We wish you a happy new year and all the best for the coming year - may all your projects, dreams and wishes come true in 2023 and the academic job market improve many times over. Specifically for the Working Group, we are very much looking forward to another year of workshops and discussions, publications and exchanges with you!

The year 2022 has ended very productively from our point of view. On the one hand, a workshop on "Interpretive Social Sciences and the Theorizing of Violent Orders" with Lisa Wedeen took place at the end of October at the Free University of Berlin, which offered a lot of opportunity for exchange among the participants in terms of content, but also outside of the workshop over a glass of wine.

On the other hand, we would also like to draw your attention to the now fully published Special Issue of Small Wars & Insurgencies on "Politicising the rebel governance paradigm. Critical appraisal and expansion of a research agenda", edited by Regine Schwab and Hanna Pfeifer resulting from the AK workshop on Fractures and Continuities of Changing Rule in (Post-)Conflict Settings on March 31 and April 1, 2021: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09592318.2022.2144000?src=recsys.  

Megan A. Stewart's final article (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09592318.2022.2158615?src=recsys)  rounds up the relevant discussion contributions and articles on the politicisation of rebel Governance, all of which we strongly encourage you to read.

Looking back on these formats and collaborations, we are already looking forward to the activities to come. In some smaller rounds, ideas on content have already been discussed and wishes expressed in order to open up a space for thinking from the Working Group’s perspective. Since the initiative does not necessarily have to come from us, we would like to ask you:

Who has ideas for future workshops and would like to become active? We welcome input and are happy to answer questions about content and provide organisational support. Should the current world political situation be discussed or are there topics on violent orders that are not in the focus of the public debate and hence should be taken up? If so, please contact us - we are looking forward to fully-fledged ideas as well as tender expressions of interest and, if possible, we are also happy to connect tandems for the preparation of a workshop.

Kind regards,

Maria, Mariam and Regine