Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft
Politik und Geschichte

"1968" als Erinnerungsort


Frühjahrstagung des AK Politik und Geschichte in der DVPW zusammen mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam am 19./20. Mai 2006

Tagungsort: Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam


Freitag, 19. Mai 2006

14:30 – 14:45 Begrüßung durch den AK-Vorstand und thematische Einführung
Dr. Claudia Fröhlich, Berlin

14:45 – 15:00 Begrüßung seitens der Gastgeber
Prof. Dr. Konrad Jarausch, Potsdam

Sitzung I: Moderation: PD Dr. Horst-Alfred Heinrich, Stuttgart

15:00 – 16:00 Vortrag und Diskussion
Dr. des. Andrea Genest, Potsdam
Die Rezeption der Märzereignisse 1968 in der demokratischen Opposition in Polen in den siebziger und achtziger Jahren.

16:00 – 16:15 Pause

16:15 – 17:15 Vortrag und Diskussion
Mgr. Zdenek Nebrensky, Prag
Zwischen Herrschaftslegitimation und Emanzipation eines Volkes. Die 1968er Jahre im tschechischsprachigen historiographischen Diskurs.

17:15 – 18:15 Vortrag und Diskussion
Dr. Steffen Bruendel, Bielefeld
1968 in England - ein vergessener Erinnerungsort?

Pause

19:00 – 20:30 Abendvortrag (Moderation: Dr. Michael Kohlstruck, Berlin)
Dr. Jürgen Danyel, Potsdam
Dutschke in Prag - Dubĉek in Rom. Die Erinnerung an 1968 in transnationaler Perspektive.

ab 20.30 Gelegenheit zum gemeinsamen Abendessen


Samstag, 20. Mai 2006

Sitzung IV: Moderation: Dr. Claudia Fröhlich, Berlin

10:00 – 11:00 Vortrag und Diskussion
Andreas Pettenkofer, Göttingen
Die Nostalgie der Revolte. 1968 im Gedächtnis der Protestbewegungen der 70er Jahre.

11:00 – 12:00 Vortrag und Diskussion
Dr. des. Markus M. Payk, Potsdam
"1968" als intellektueller Impulsgeber für den westdeutschen Konservatismus der 1970er Jahre.

12:00 – 12:15 Pause
Sitzung V: Moderation: Dr. Claudia Fröhlich, Berlin

12:15 – 13:15 Abschlussvortrag
Alexandra Oeser, Paris
1968er Lehrer: gibt es sie? Wer sind sie? Was wollen sie? 1968 als kollektiver Referenzrahmen für die Vermittlung des Nationalsozialismus im Unterricht. Ein Hamburger Fallstudie.

Ende der Tagung gegen 13:15

Im Anschluss an die Tagung findet eine Arbeitskreissitzung statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Wir würden uns über ein großes Interesse an der Tagung freuen. Um das Treffen vorbereiten zu können, bitten wir alle, die daran teilnehmen wollen, sich bis zum 30. April 2006 per Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mail Email bei Frau Dr. Claudia Fröhlich,
Berlin, anzumelden. Sie werden dann von uns über den Tagungsort, Anreiseroute sowie Unterkunftsmöglichkeiten unterrichtet.

Abstracts der Vorträge


Dr. des. Andrea Genest, Potsdam
Die Rezeption der Märzereignisse 1968 in der demokratischen Opposition in Polen in den siebziger und achtziger Jahren.

In der europäischen Perspektive spielt Polen für die Erinnerung an "die 68er" keine herausragende Rolle. Und auch in Polen selbst werden in erster Linie die Krisen 1956, 1970, 1976 und 1980/81 rezipiert. 1968 scheint in dieser Abfolge landesweiter Proteste gegen die kommunistischen Machthaber und ihre Politik nicht die gleiche Bedeutung zugesprochen zu werden wie den übrigen Beispielen gesellschaftlichen Unmuts. Dies mag daran liegen, dass die in erster Linie von jungen Menschen getragenen Proteste 1968 staatlicherseits brutal auseinandergetrieben wurden und die Partei im Zuge ihrer antisemitischen Kampagne ca. 13.000 Menschen aus Polen vertrieb. In der Entwicklung der polnischen Opposition ab den siebziger Jahren lässt sich eine intensive
Auseinandersetzung mit den eigenen Erlebnissen und der Reaktion des Staates im Jahre 1968 erkennen, die gerade aus der Erfahrung des Scheiterns neue Schlüsse zog. Damit rührt die Auseinandersetzung mit den politischen Ereignissen 1968 in Polen an Fragen gesellschaftlicher Teilhabe an politischen Prozessen bzw. den Chancen und Grenzen politischen Handelns.


Mgr. Zdenek Nebrensky, Prag
Zwischen Herrschaftslegitimation und Emanzipation eines Volkes. Die 1968er Jahre im tschechischsprachigen historiographischen Diskurs.

Es stellt sich die Frage, welche Interpretationsmodelle, Denkfiguren und Meistermetaphern einem kritischen Autor zur Verfügung stehen, um alle Annäherungen, Verflechtungen und Auseinandersetzungen von historiographischen Diskursen und Politik in Tschechien zu erklären. Im Vergleich zur deutschsprachigen politischen Kultur dominiert "1968" nicht als historisches Thema in der tschechischen politischen Öffentlichkeit, sondern hegemonische Sprache, Wertvorstellungen und Strategien gegenwärtiger politischer Akteure beeinflussen stark die wenigen Untersuchungen zur Geschichte des Jahres 1968. Der Aufsatz wird danach fragen, warum die narrativen Strukturen des historischen Materialismus in den Texten einiger Geschichtsschreiber, einschließlich selber Puristen der nicht mehr spekulativen Geschichtswissenschaft, sich überraschenderweise weiter reproduzieren, obwohl die gesamte kritische Tradition marxistischen Denkens als ideologisch bzw. als eine große Meistererzählung im Prozess der Vergangenheitsbewältigung zu Beginn der 1990er Jahre verworfen worden war. Die Reformbewegung des Prager Frühlings wurde
z.B. durch den Aufbau einer Dichotomie, in der biologisch begriffene "Wurzeln" der poststalinistischen Herrschaftserosion gesucht wurden, zwischen wirtschaftlicher Basis und kulturellem Überbau schildert. Arbeitern, Unterschichten, einem ethnisierten Volk wurde ein privilegierter Status als Objekte historischer Analysen vorbehalten, obwohl hinreichend deutlich geworden ist, dass es sich bei solchen legitimisierten Zuschreibungen bloß um einen Rest einer marx-leninschen metaphysischen Geschichtsinterpretation handelt. Nicht zuletzt ist zu analysieren, wie die Wechselwirkung bzw. Widersprüchlichkeit einzelner Ereignisse und langfristiger strukturveränderter Prozesse teleologisch in das eine Jahr "1968" projiziert wurden, um es als einen symbolbesetztes Höhepunkt darzustellen und von der 1960er zu den 1968er Jahren zu verschieben. Im Folgenden geht es vornehmlich darum, Homogenisierungs-, Hierarchisierungs- und Ausschließungspraktiken in Diskursen sowie ihre angeblich selbstkonstituierende Dominanz oder eine Transzendierbarkeit zu problematisieren und den Author als handelndes Subjekt ins Zentrum zu stellen. Auf diese Weise wird sein spezifischer Berufshabitus als Historiker und seine Generationserfahrung als Person erörtert, also sollen einerseits die Wechselbeziehungen zwischen Autor, Sprache und der politischen Lage kontextualisiert werden, und andererseits seine Laufbahn und soziale Erfahrung nach 1968 historisiert. Der Ansatz betrachtet die Aneignung und Verfremdung der tschechischen Zeitgeschichte als Repräsentation vielfältiger sozialer Gedächtnisse.


Dr. Steffen Bruendel, Bielefeld
1968 in England - ein vergessener Erinnerungsort

Die Erforschung der gesellschaftlichen Entwicklungen zwischen 1958 und 1974 konzentriert sich v.a. auf Frankreich, Westdeutschland, Italien und die USA. Damit sind die "langen 1960er Jahre" für 'den Westen' vergleichsweise gut erforscht. Die Ereignisse aber, denen sich Großbritannien im selben Zeitraum gegenübersah, bleiben in vergleichenden Untersuchungen oder Überblicksdarstellungen entweder unberücksichtigt oder werden auf wenigen Seiten abgehandelt. Man erkennt in den "Troubles" der späten sechziger Jahre zumeist weder einen Bruch noch einen Gesellschaftswandel oder gar eine Revolution. "1968" in England – ein vergessener Erinnerungsort?
Zu den Mythen des englischen "1968" gehört, dass die Voraussetzungen und Ereignisse kaum vergleichbar mit denen anderer Länder gewesen und Politik und Gesellschaft in Großbritannien besser mit den politisch-sozialen Herausforderungen fertig geworden seien. Blickt man aber genauer auf Ursachen, Entwicklung und Verlauf der britischen Protestbewegung, so fallen neben einigen Unterschieden vor allem Gemeinsamkeiten auf:
Theoretiker der "Neuen Linken" (New Left) waren überall die intellektuellen Vordenker politischer Aktionsstrategien und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse.
Wie in Deutschland (FU Berlin) und Frankreich (Nanterre) waren es auch in Britannien die Reform- bzw. die neugegründeten Universitäten (LSE, Essex), an denen die studentischen Proteste ihren Ausgang nahmen und ihre Höhepunkte fanden.
Wie in Deutschland (R. Dutschke) und Frankreich (D. Cohn-Bendit) gab es auch in Britannien einen massenwirksamen Charismatiker: T. Ali.
Wie in Deutschland und Frankreich wirkte der Vietnamkrieg als Katalysator antiamerikanischer und antikapitalistischer Stimmungen.
Wie Deutschland (Nationalsozialismus) und Frankreich ("Autogestion") hatte auch Großbritannien sein spezifisch eigenes Thema: Rassismus.
Wie in Deutschland (Juni 1967, 1968) und Frankreich (Mai 1968) kulminierten auch in England die Unruhen zwischen 1967 und 1969.
In meinem Tagungsbeitrag richte ich den Blick auf Großbritannien und untersuche, inwiefern "1968" auch in der englischen Geschichte einen Erinnerungsort darstellt. Damit möchte ich die Deutung der politischen Geschichte des "mindestens ein Jahrzehnt" währenden Jahres 1968 um eine weitere, bisher nicht ausreichend berücksichtigte Perspektive ergänzen und am
konkreten Beispiel vergleichend herausarbeiten, welche Faktoren jener Ära neben studentischer Bewegung und Protest für vergangenheits- und geschichtspolitische Deutungen von "1968" relevant sind.


Andreas Pettenkofer, Göttingen
Die Nostalgie der Revolte. 1968 im Gedächtnis der Protestbewegungen der 70er Jahre.

Als Erinnerungsort wirkt '1968' nicht erst, seit einige der Beteiligten in Elitepositionen aufgerückt sind; schon unmittelbar nach ihrem Ende wird die Studentenbewegung zum Gegenstand eines zugleich melancholischen und streitsüchtigen Gedenkens. Zwar sehen manche Beobachter einen klaren Bruch zwischen der ('systemkritischen') Studentenbewegung und den ihr zeitlich folgenden ('reformorientierten') 'neuen sozialen Bewegungen'. Gerade in ihrer Entstehungsphase sind die Bewegungen der 70er jedoch eng an die Studentenbewegung gebunden, über ein kollektives Gedächtnis, das nicht allein als biographisches Gedächtnis funktioniert und kein bloßes Generationsphänomen darstellt. Diese Erinnerung wirkt im Rahmen einer bewegungseigenen Geschichtspolitik, die den Verweis auf frühere Proteste nutzt, um aktuelle Proteste aufzuwerten und interne Kämpfe auszutragen; zugleich bildet sie die Grundlage eines kaum strategisch verfügbaren Deutungsmusters, dessen Status am besten mit Durkheims Religionssoziologie (und deren Weiterentwicklung durch Halbwachs zu einer allgemeinen Theorie des sozialen Gedächtnisses) zu erfassen ist. Auf diesem Wege prägt die Erinnerung an die Studentenbewegung die Wahrnehmung der Gegenwart: Sie lässt bestimmte Phänomene als Protestgegenstände relevant erscheinen; sie leitet – über 'Lehren' aus dem Verlauf der Studentenbewegung – die Einschätzung politischer Gelegenheiten an; zugleich verleiht sie diesem Engagement eine folgenreiche emotionale Grundierung.
Deutlich zeigt sich das, als sich die 'militante Linke' im Herbst 1976 dem Thema Atomkraft zuwendet (einem der wichtigsten Protestgegenstände der 70er, der auch die Einheitskonstruktion einer 'Grünen Partei' vorbereitet): Die überraschende Wendung zur Technikkritik ist möglich, weil die westdeutsche Kernenergiepolitik einer staatskritischen Erwartung zu entsprechen scheint, die im Protest gegen die Notstandsgesetze entwickelt wurde. Dabei befördert die Erinnerung an die damalige Protestkoalition den Pessimismus, was die Kooperation mit 'moderaten' Protestteilnehmern betrifft. Zugleich ist der nostalgische Rückblick auf die Studentenbewegung entscheidend dafür, dass die Brokdorfer Proteste (die einigen Beteiligten als 'Wiederkehr der Bewegung' erscheinen) euphorisch erlebt werden. Das geteilte Gedächtnis stiftet allerdings keine Harmonie zwischen den Protestfraktionen; vielmehr bilden diese Fraktionen ein Konfliktfeld, in dem auch über die Frage gestritten wird, an welche Aspekte der Studentenbewegung eigentlich angeknüpft werden soll.


Dr. des. Markus M. Payk, Potsdam
"1968" als intellektueller Impulsgeber für den westdeutschen Konservatismus der 1970er Jahre.

Der hier vorgeschlagene Beitrag untersucht die Deutung und Bedeutung von "1968" im westdeutschen Konservatismus der 1970er Jahre. Im Mittelpunkt steht dabei die These, daß die intellektuelle Verarbeitung und Interpretation der "Anarchorevolte" (A. Mohler) zu einer beachtlichen Intensivierung der konservativen Ideenproduktion und Binnenkommunikation führte: Der Gedanke einer Revision von "1968" avancierte zu einem zentralen Nukleus konservativen Denkens und führte zu merklich verstärkten Anstrengungen, gegenüber einer wahrgenommenen "linken" Diskurshoheit in der Bundesrepublik "rechte" Positionen zu artikulieren und zu festigen. Der Beitrag wird indes herausarbeiten, daß diese Revitalisierung des Konservatismus nicht nur auf einer ebenso strategisch verzerrten wie identitätsstiftenden Wahrnehmung von "1968" beruhte, sondern ebenso als spezifisches rechtsintellektuelles Reaktionsmuster auf die Demokratisierungshoffnungen und Reformambitionen der 1960er Jahre interpretiert werden kann. Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich den damit verknüpften Prozessen der Polarisierung, Politisierung und Ideologisierung der politischen Kommunikation in der Bundesrepublik seit den 1970er Jahren. Ebenso wie von linker und liberaler Seite dem Konservatismus eine prinzipielle antidemokratische, oft auch protofaschistische Ideologie vorgehalten wurde, begriff man von rechtsintellektueller Seite die Akteure der Studenten- und Protestbewegung zumeist als Protagonisten eines totalitären Marxismus und Parteigänger Moskaus. Auf beiden Seiten dominierte damit eine Mischung aus ideologischen Exaltationen, Kompromisslosigkeit und Dramatisierung, deren längerfristige Nachwirkung auf die konkurrierenden Interpretationen des Phänomens "1968" ausgeleuchtet werden soll.
Der Beitrag basiert auf einer Analyse exemplarischer Akteure und Publikationsorgane des rechtsintellektuellen Spektrums, die in den weiteren Rahmen konservativ-bürgerlicher Strömungen zwischen der ominösen "Tendenzwende" von 1974 und der intendierten "geistigmoralischen Wende" von 1982 eingebettet werden sollen. Vor diesem Hintergrund werden einerseits bislang unausgewertete Forschungsergebnisse einbezogen, die im Rahmen der Dissertationsschrift erarbeitet wurden, andererseits neuere empirische Befunde zum westdeutschen Konservatismus der 1970er Jahre vorgestellt.


Alexandra Oeser, Paris
1968er Lehrer: gibt es sie? Wer sind sie? Was wollen sie? 1968 als kollektiver Referenzrahmen für die Vermittlung des Nationalsozialismus im Unterricht. Ein Hamburger Fallstudie.

Im Rahmen meiner Promotion über die pädagogische Vermittlung der Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Genozid in vier Hamburger und Leipziger Schulen nimmt die Erinnerung an die Ereignisse von "1968" bei den Hamburger Lehrern eine besondere Stellung ein. Die Periode fungiert als eine Referenz, die von meinen 18 Hamburger Interviewpartnern immer wieder erwähnt wird, da sie eine Reihe von politischen Veränderungen der RFA auf mythische Art und Weise kristallisieren. Überzeugung, Distanz, Kritik, Mitmachen, Bezeugen, passives Erleben, fast alle Interviewten, die alt genug sind, sich bewusst an die Zeit zu erinnern, erwähnen sie. Das Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre ist für meine Interviewpartner eine sowohl pädagogisch wie auch politisch prägende Zeit. Die jüngeren Lehrer nehmen die älteren als eine "Einheit" wahr, die "Alt-68er" wie
sie sie bezeichnen, bewundert und respektiert oder verachtet und verflucht (und manchmal beides, mit allen möglichen Zwischenstufen). "1968" ist präsent, als Referenz, nicht nur in den Interviews sondern auch auf dem Pausenhof, beim Mittagessen, in Gesprächen der einen mit/über die anderen: Die Definition des Selbst und des Anderen, zumindest was das
Verhältnis zur Pädagogik betrifft, wird durch den Filter von "1968" ver- und gehandelt. Ich möchte darstellen, wie diese Definitionsversuche funktionieren, und welche Rolle sie im Verhältnis meiner Interviewpartner zur Pädagogik im Allgemeinen, und zur Vermittlung der Geschichte des Nationalsozialismus im Besonderen spielen. Dazu möchte ich in einem ersten Teil darstellen, wie "1968" als Beschreibung des Selbst und der anderen funktioniert, in einem zweiten Teil dann anhand von 3 Fallbeispielen der Frage nachgehen, inwieweit, trotz sehr unterschiedlicher Erlebnisse und Vergangenheiten, 1968 als kollektiver Referenzrahmen zu einer politischen und pädagogischen Interpretationsbasis wird, und in einem dritten Teil dann darstellen, wie diese Basis als Filter für den Unterricht der NS Vergangenheit funktioniert, allerdings nicht einheitlich, sondern in Korrelation zu sozialer Herkunft der Lehrer, politischer Überzeugung und Schulkontext.