Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, zahlen aber relativ höhere Steuern. Dieser Blogartikel erklärt, wie Steuersysteme Frauen explizit und implizit diskriminieren. Er fasst zusammen, was wir schon über Geschlecht und Steuerpolitik wissen und wo gerade die Politikwissenschaft noch viel zu erforschen hat.
In unserem Beitrag diskutieren wir die wichtigsten politischen Ursachen für sogenannte aufwandsneutrale Steuerreformen in Industriestaaten, d.h. Verschiebungen im Mix aus Einkommen-, Lohn- und Verbrauchsteuern. Da diese Hauptformen der Besteuerung oft eine ähnliche Zielgruppe belasten, sind parteipolitische Ursachen solcher Reformen nur einer von mehreren Faktoren. Die Komplexität der Steuerpolitik schlägt sich letztlich auch in der Komplexität des Steuersystems nieder.
Welche Rolle spielt die EU in der Steuerpolitik? Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen direkten und indirekten Steuern? Wie hat sich die Europäische Steuerpolitik seit der Finanzkrise verändert, und wie können diese Entwicklungen erklärt werden? Mit diesem Beitrag werden Einblicke in die politikwissenschaftliche Literatur gegeben, die sich diesen Fragen widmet.
Obwohl es in der Literatur einen weitgehenden Konsens zum Zusammenhang zwischen Krieg und der Entstehung des modernen Steuerstaates gibt, besteht in viele Punkten Unklarheit, wie und unter welchen Umständen Kriege die Besteuerung langfristig beeinflussen. Im Folgenden skizzieren wir diese offenen Fragen und verweisen auf eine Reihe von Themenfeldern, in denen Forschungsbedarf besteht.
Ohne Steuereinnahmen, keine Staatsausgaben. Steuersysteme bilden ihre Gesellschaften ab: wie handlungsfähig diese sind, wer sie finanziert und wer nicht, was sie regulieren und was nicht. Trotz dieser zentralen Stellung wird die Analyse der Steuerpolitik in den Politikwissenschaften bisher stark vernachlässigt. Dieser Beitrag zeigt auf, was wir bereits wissen und in welche Richtung zukünftige Forschung gehen sollte.
Mit dem #WirVsVirus Hackathon sollten Bürger*innen die Chance bekommen, die Herausforderungen der Corona-Pandemie gemeinsam anzugehen. Die Politik ließ sich auf das neue Format ein. Die Entscheidungshoheit blieb am Ende dennoch den Expert*innen vorbehalten und der Raum für inhaltlichen Austausch begrenzt.
Die Übung „Klasse – Rasse – Masse: Lebt die Demokratie vom Ausschluss?“ fand im Wintersemester 2020/21 als digitale Lehrveranstaltung an der Universität Regensburg statt und richtete sich an fortgeschrittene Bachelorstudierende des Fachs Politikwissenschaft sowie Masterstudierende der Demokratiewissenschaft. Ziel der Übung war es, ausgehend von den Protesten der Black-Lives-Matter-Demonstrationen, Race und Class in der politischen Theorie und Ideengeschichte, aber auch in zeitgenössischen Debatten und gesellschaftlichen Phänomenen zu analysieren. Hierbei kamen neben Texten von Locke, Kant und Tocqueville sowie Basistexten zu Rassismus, Klassismus und Intersektionalität auch ein Theaterstück, Podcasts, journalistische Texte, Hörbuchsequenzen, Beiträge aus den sozialen Medien und Songtexte/Musikvideos zum Einsatz, um eine methodisch und inhaltlich möglichst breite Perspektive auf das Thema zu gewährleisten.
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie wurde im bereits laufenden Semester ein Forschungsseminar angepasst: Per Videokonferenz interviewten die Studierenden insgesamt 33 Mitglieder des Bundestages zu ihrer Wahlkreisarbeit während der Krise. Dabei ging es um Fragen der Organisation, aber auch des Repräsentationsverständnisses. Die Gespräche wurden anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet und die Erkenntnisse für eine Buchpublikation vorbereitet. So gestalteten und erlebten die Studierenden gemeinsam den gesamten Forschungsprozess.
„Und jetzt soll es Immanuel Kant an den Kragen gehen“, warnte die Welt 2020 vor der durch die BLM-Proteste in den Fokus der Öffentlichkeit rückenden Debatte um den philosophischen und politisch-theoretischen Kanon. Nun lässt sich diese Debatte als Gefahr sehen – gewinnbringender erscheint es aber doch, die gesteigerte Sensibilität für und das wachsende Wissen über Rassismus auf Seiten der Studierenden als Chance für die von ihnen gewünschte akademische Auseinandersetzung und Reflexion anzusehen.
Empirische Phänomene am Studienort in das politikwissenschaftliche Studium einzubeziehen ist eine vielversprechende Strategie, um Studierende zu aktivieren und ihnen eine forschende Haltung zu vermitteln. Die Möglichkeit eigene Befunde und Meinungen auf einem Semi-narblog zu veröffentlicht und zu diskutiert kann dabei zusätzlich den gemeinsamen Lernpro-zess unterstützen. Beides wurde im Seminar „Schlüssel zur Welt – Die Bremischen Häfen in der Globalen Politischen Ökonomie“ erfolgreich ausprobiert.