Das zweiteilige Lehrforschungsseminar „Exekutiven im Vergleich“ wurde von Dr. Philipp Köker im Wintersemester 2020/21 und Sommersemester 2021 an der Leibniz Universität Hannover durchgeführt. Studierende erarbeiteten im Seminar eigenständig den Forschungsstand zu politischen Exekutiven, dem Zentrum der Macht moderner Regime, und verfassten in Ko-Autor*innenschaft anspruchsvolle Fachaufsätze, die zur Begutachtung eingereicht wurden und im kommenden Jahr publiziert werden sollen.
Das Lehrprojekt zeigt, wie politische Theorie auch als Ausgangspunkt dienen kann, um über die Theorie hinausgehende Lernprozesse anzustoßen, ohne dabei die Inhalte zurückzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung von Peer Feedback, kollaborativen Methoden und Anregungen zur Selbstreflektion. Durch Rückmeldungen der Studierenden wurde deutlich, dass hier ein wesentliches Bedürfnis der Studierenden erfolgreich aufgenommen werden konnte.
Im Onlineseminar Bioökonomie erhielten Studierende der Sozial- und Umweltwissenschaften eine Einführung in die Themengebiete Bioökonomie- und Nachhaltigkeitspolitik, in Grundlagen der Politikwissenschaft sowie in wissenschaftliche Arbeitsmethoden. Dabei kamen vielfältige Online-Tools, Multi-Media-Inhalte und abwechslungsreiche Aufgaben zum Einsatz. Die Seminarinhalte wurden nach der Lehrveranstaltung in einem studentischen Redaktionsteam weiter aufbereitet und als Open Access Working Paper Publikation veröffentlicht.
Wie sollten Dozierende ihre Lehrveranstaltung gestalten, um Studierende beim Kompetenz-erwerb bestmöglich zu unterstützen? Aus Sicht des Constructive-Alignment-Ansatzes liegt die Antwort in der Abstimmung von Lehrinhalt, Prüfungsform und Lernzielen. Wie dies in der Praxis aussehen kann, beschreibt Dr. Michael Angenendt am Beispiel seines Seminars „Advanced Party Studies“ aus dem Wintersemester 2021/22.
Im vergangenen Jahr hat die DVPW in Kooperation mit der Schader-Stiftung erstmalig den Lehrpreis Politikwissenschaft verliehen und angesichts der sehr erfreulichen Resonanz entschieden, den Preis fortan jährlich auszuschreiben. Er hat zum Ziel, die besondere Bedeutung der Hochschullehre in der Disziplin sichtbar zu machen und die Qualität der Lehre in der deutschen Politikwissenschaft zu stärken. Ausgezeichnet werden können Lehrprojekte, die inhaltlich und/oder methodisch innovativ sind und sich durch eine besonders gute Didaktik und herausragendes Engagement der Lehrenden auszeichnen. 2022 hat die Jury den Lehrpreis Dr. Julia Schwanholz und Dr. Ray Hebestreit von der Universität Duisburg-Essen für ihr Lehr-Forschungs-Projekt „Smart Cities in Theorie, Empirie und Praxis“ zuerkannt, das sie im Wintersemester 2021/22 an der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Stadt Wesel angeboten haben.
Seit ihrer Verabschiedung durch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im Jahr 2011 haben sich die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNLP) zum Dreh- und Angelpunkt eines transnationalen Regimes entwickelt (engl.: “Business and Human Rights Regime”, kurz: BHRR). Ein neues Sonderheft der Zeitschrift Human Rights Review widmet sich der kritischen, multidisziplinären Analyse der Funktionsweise und Wirksamkeit dieses Regimes. Im Fokus stehen insbesondere dessen Auswirkungen auf das Verhalten transnationaler Unternehmen (TNCs), Gesetze über menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, Nationale Menschenrechtsinstitutionen und Nationale Aktionspläne sowie die bisherigen Entwürfe für ein internationales Abkommen über Wirtschaft und Menschenrechte. Die Beiträge machen deutlich, dass drei Faktoren die Wirksamkeit des BHRR beeinträchtigen: die defensive Konzeption menschenrechtlicher Rechenschaftspflichten von Unternehmen, die unzureichende Berücksichtigung der Perspektive der Opfer von Menschenrechtsverletzungen sowie die fehlende Abstimmung in der Governance-Architektur des BHRR.
In einer Online-Umfrage konnten mehr als 10.000 Befragte vorab auswählen, ob sie den Fragebogen gegendert angezeigt bekommen möchten: 21 Prozent wählten die Variante mit Genderstern, 75 Prozent diejenige mit generischem Maskulinum, 4 Prozent trafen keine Auswahl. Die Bereitschaft, die Variante mit Genderstern zu lesen, hängt dabei eng mit politischen Einstellungsmustern zusammen: Personen, die generell eher staatlichen Eingriffen zustimmen, wählen diese häufiger, genauso wie eher linke und eher ökologisch-alternativ ausgerichtete Menschen. Diese grundlegenden politischen Einstellungseffekte sind stärker als Parteieneffekte und weitere Kontrollfaktoren. Das spricht dafür, dass das Thema Gendern tiefliegende identitätspolitische Einstellungsmuster aktiviert und es damit auch in Zukunft ein großes politisches Konfliktpotential besitzen wird.
Politik wird auch narrativ und affektiv vermittelt. Das zeigt sich insbesondere im derzeit erstarkenden Rechtspopulismus. Über eine Geschichte vom betrogenen Volk soll das Publikum affiziert werden und sich mit der Führungsperson identifizieren. Dieses affektive Narrativ trägt damit auch zur Normalisierung rechtsextremer Ideologeme innerhalb der Gesellschaft bei.
Dieser Blogbeitrag möchte aufzeigen, welche politischen Probleme es im Rahmen einer CO2- Steuer geben kann, warum diese die Wirkung des Instruments reduzieren können und einige relevante Kernpunkte zur Lösung dieser Probleme aufzeigen.
Steuern dienen häufig mehreren Zwecken zugleich: Sie sollen Staatseinnahmen erzielen, Einkommen umverteilen, und das Verhalten von Bürger*innen und Unternehmen lenken. Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich die Steuersysteme von OECD-Ländern unterscheiden und wie verschiedene Umverteilungs- und Lenkungsziele dazu beitragen, diese Unterschiede zu erklären.