Geschlechterpolitik gehört wohl derzeit zu den meistdiskutierten Politikbereichen – sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern. Anhand einer Parteiexpert*innenumfrage vor der Bundestagswahl 2021 untersucht der vorliegende Beitrag, wie die im Bundestag vertretenen Parteien zu verschiedenen Fragen der Geschlechterpolitik stehen. Dabei zeigt sich, dass die Parteipositionen zu kulturellen Fragen zentraler für die Erklärung der Geschlechterpolitik-Positionen sind als die klassische Links-Rechts-Positionierung der Parteien. Die Parteien weisen jedoch auch Positionsunterschiede je nach geschlechterpolitischen Bereich auf.
Qualitative politikwissenschaftliche Forschungsdaten sind in der Regel sensibel und basieren oftmals auf einem engen Vertrauensverhältnis zwischen Forschenden und Forschungsteilnehmenden. Zugleich sind diese Forschungsdaten aber reichhaltig, einzigartig und entstehen häufig in schwer zugänglichen Forschungsfeldern, weshalb sie besonders wertvolle Datenschätze darstellen. Um das Teilen von Daten zu ermöglichen und gleichzeitig Forschungsteilnehmende ausreichend zu schützen, sind daher hohe Anforderungen an die Archivierung dieser Forschungsdaten und spezielle Schutzvorkehrungen notwendig. Das Forschungsdatenzentrum Qualiservice stellt für solche hochsensiblen Forschungsdaten eine angemessene Archivierungsumgebung bereit.
Bürgerbeteiligung und Stakeholderbeteiligung sind bislang oft getrennte Welten. Dabei liegt in ihrer Kombination großes Potential, um die Wirksamkeit und Legitimität von Beteiligungsprozessen zu steigern. Fallbeispiele aus der Stadt Erlangen und dem Land Baden-Württemberg zeigen, wie das gelingen kann.
Die meisten Bürger*innen wollen in politischen Sachfragen nicht unbedingt selbst entscheiden. Allerdings ist ihr Wunsch nach mehr Dialog und Kommunikation im Vorfeld von Entscheidungen sehr stark. Das gilt sowohl für die Bundes- als auch für die Landes- und die kommunale Ebene des politischen Systems. Dies ist das Ergebnis zweier repräsentativer Umfragen aus den Jahren 2021 und 2022, in denen ein neuer Messansatz verwendet wurde.
Bürgerräte sind en vogue. Sie generieren einen neuen Forschungszyklus in der politikwissenschaftlichen Forschung. Der Beitrag plädiert dafür, zwischen den Sichtweisen einer „partizipationsorientierten Deliberationsforschung“ (pD) und einer „prozessorientierten Public-Policy-Forschung“ (pPF) zu unterscheiden. Damit sollen die theoretischen, methodischen und praktischen Differenzen bei der Analyse von Bürgerräten reflektiert werden.
Ein Untersuchungsausschuss und eine Enquete-Kommission des Bundestages arbeiten noch daran, das Scheitern des internationalen Engagements in Afghanistan aufzuarbeiten. Die akademische Diskussion zu den Hintergründen der desaströsen Bilanz ist schon weiter. Der Beitrag skizziert einige Kontroversen dieser Ursachenforschung und warnt vor einem prominenten Erklärungsangebot, welches das Scheitern in Afghanistan auf die Beendigung des Einsatzes verkürzt.
Marc Debus untersucht in seinem Blogbeitrag den Zusammenhang zwischen Positionsverschiebungen von Parteiprogrammen und dem Wahlerfolg der AfD. Basierend auf einer Analyse von 37 Land- und Bundestagswahlen zeigt er, dass eine Annäherung der Unionsparteien (CDU/CSU) an die Alternative für Deutschland (AfD) in Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik mit Stimmverlusten für erstere einhergeht. Aus diesem Befund sowie aus weiteren der Forschungsliteratur entnommenen Hinweisen schließt er, dass eine Annäherung eher nicht zur Rückgewinnung von AfD-Wähler*innen beitragen wird. Im Folgenden möchte ich diese Schlussfolgerung hinterfragen.
Dieser Beitrag möchte verdeutlichen, warum Wissenschaftler*innen Mastodon als Alternative zu anderen Social-Media-Plattformen in Betracht ziehen sollten. Mit Mastodon werden offene Prinzipien unterstützt und vermieden, dass zentralisierte, kommerzielle Anbieter wie X, ehemals Twitter, starke Kontrolle über die Kommunikation haben. Der Wechsel zu selbstverwalteten, nicht-kommerziellen Plattformen kann ein bereicherndes Umfeld für den wissenschaftlichen Diskurs bei gleichzeitiger Datenautonomie bieten.
Die programmatische Distanz zwischen Wählern und Parteien bzw. deren Kandidierenden stellt eine zentrale Komponente in der Analyse von Wahlverhalten und Parteienwettbewerb dar. So fällt die Chance tendenziell höher aus, dass sich Wählerinnen und Wähler für eine Partei entscheiden, je geringer die Distanz zu den um Stimmen werbenden Parteien ist. Sollte sich im Kontext des deutschen Parteienwettbewerbs die Union auf die AfD programmatisch zubewegen, dann – so könnte man erwarten – sollte dies zu einem Rückgang des Stimmenanteils der AfD führen. In dieser Kurzanalyse wird auf der Grundlage des Abschneidens der AfD und der programmatischen Distanzveränderung der Union bei 37 Land- und Bundestagswahlen der Frage nachgegangen, ob es Evidenz für diese Erwartung gibt. Die Ergebnisse deuten – übereinstimmend mit bestehen Studien zum Abschneiden rechtspopulistischer Parteien – jedoch darauf hin, dass eine Annäherung der CDU/CSU an die Position der AfD in gesellschafts- wie wirtschaftspolitischen Fragen eher dazu führt, dass der Stimmenanteil der AfD anwächst und nicht zurückgeht.
Ziel des Projektes war es positive Lehren aus der „Pandemie-Lehre“ gewinnbringend in die post-pandemischen Präsenzlehre zu bringen. Hierfür habe ich mit drei meiner Bachelor-Studierenden Kurzvideos zu unterschiedlichen Bereichen des fortgeschrittenen wissenschaftlichen Arbeitens und Academia erstellt. Die Videos wurden zum festen Bestandteil der Seminarvorbereitung, um in der Seminarsitzung Ungleichheiten im Vorwissen zu reduzieren und die Beteiligung von Minderheiten zu fördern. Alle Videos sind für Lehrende frei zugänglich.