Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

Inklusion mit „Academic Practice Nuggets“. Ein Lehrprojekt von Sandra Morgenstern

Ziel des Projektes war es positive Lehren aus der „Pandemie-Lehre“ gewinnbringend in die post-pandemischen Präsenzlehre zu bringen. Hierfür habe ich mit drei meiner Bachelor-Studierenden Kurzvideos zu unterschiedlichen Bereichen des fortgeschrittenen wissenschaftlichen Arbeitens und Academia erstellt. Die Videos wurden zum festen Bestandteil der Seminarvorbereitung, um in der Seminarsitzung Ungleichheiten im Vorwissen zu reduzieren und die Beteiligung von Minderheiten zu fördern. Alle Videos sind für Lehrende frei zugänglich.

Internationale Sicherheitspolitik und ihre Wendepunkte – Before and after 2022. Ein Lehrprojekt von Anja P. Jakobi

Die dargestellte Lehrveranstaltung ist eine kurzfristig durchgeführte Umgestaltung des 4 SWS-Seminar im Wahlpflicht-Modul Friedens- und Konfliktforschung (FKF) im Sommersemester 2022 an der TU Braunschweig, dessen Kontext der Krieg in der Ukraine und die Umstellung von Online zu Präsenzlehre war (Lehrende: Prof. Dr. Anja P. Jakobi). Durch administrative Flexibilität der Lehrplanung konnte hier schnell ein Angebot geschaffen werden, dass neben den vermittelten Inhalten auch eine Vielzahl mündlicher und schriftlicher Kompetenzen der Studierenden individuell fördern konnte. Danke auch an die engagierten Studierenden im Kurs!

Armaments and International Relations. Ein Lehrprojekt von Lucas F. Hellemeier

Das Seminar nimmt Bezug auf die russische Invasion in der Ukraine sowie die militärpolitischen Reaktionen auf den Krieg. Das Ziel des Seminars war es, den Studierenden eine Einführung in die akademischen Debatten über die Rolle der Rüstung in den internationalen Beziehungen (IB) sowie das Verhältnis zwischen Militärtechnologie und Kriegsführung zu geben. Das Seminar wurde als Vertiefungsseminar im interdisziplinären Studiengang North American Studies am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin für BA-Studierende angeboten.

Evolution von Staaten und Organisationen – Politische Theorie und mathematische Modellbildung. Ein Lehrprojekt von Matthias Gsänger, Johannes Müller und Volker Hösel

Interdisziplinäres Arbeiten ist relevant in allen Feldern der Policy-Forschung, insbesondere der sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung aber auch in Bereichen allgemeiner sozialwissenschaftlicher Theoriebildung. Thema des Seminars bildeten Fragen der Institutionentheorie, die Anwendung und Anwendbarkeit von jüngeren Beiträgen der Evolutionstheorie zur Erklärung sozialer Ordnungsbildung, insbesondere der Entwicklung von Staatlichkeit, und die Verwendung dynamischer mathematischer Modelle als methodologischer Ansatz. Zu den Zielen der Veranstaltung gehört es, die Studierenden Erfahrungen machen zu lassen in eigenständiger Projektarbeit in interdisziplinären Teams.

Radical politics and (non)violent resistance. Ein Lehrprojekt von Jannis Julien Grimm

Wer definiert die Grenzen von Radikalität und Gewalt(freiheit) im Kontext sozialer Proteste? Unter wann sind diese wirksam und (il)legitim? Das Projektseminar „Radical politics and (non)violent resistance“ setzt sich kritisch mit den epistemischen Auswirkungen davon auseinander, wie wir radikale Politik konzipieren und ergründet zeitgenössische Debatten zur Definition, Abgrenzung, Legitimation, Messung sowie den sozialen und politischen Folgen von Gewalt(freiheit) im Kontext sozialer Mobilisierung. Dabei stützt sich der Kurs auf Erkenntnisse aus der sozialen Bewegungsforschung, der politischen Theorie des zivilen Ungehorsams, der Bürgerkriegsforschung sowie auf relationale und interaktionistische Ansätze der politischen Soziologie. Die Studierenden werden in die methodischen Grundlagen zur Untersuchung von Gewaltdynamiken eingeführt und gleichzeitig bei der Konzeption eigener empirischen Forschungs-vorhaben zu sozialen Kämpfen begleitet und mit den typischen Phasen eines Forschungsprozesses vertraut gemacht – schrittweise vom Forschungsdesign, über die Präsentation erster Recherchen, zur Begutachtung und Kommentierung, bis hin zur Revision und Publikation.

Politische Teilhabe erforschen. Ein Lehrprojekt von Anke Freuwört

Das Lehrforschungsprojekt „Politische Teilhabe erforschen“ hat an der Georg-August-Universität Göttingen im Wintersemester 2022/2023 stattgefunden und wurde im B.A. Sozialwissenschaften angeboten. In dessen Rahmen haben Studierende eigene Forschungsprojekte zu individuellen Themenschwerpunkten entwickelt. Entstanden sind sechs Forschungsgruppen, die gemeinsam eine qualitative Forschung durchgeführt haben. Die Ergebnisse wurden auf wissenschaftlichen Postern verewigt und die Ergebnisse mündlich präsentiert, sowie in Forschungsberichten verschriftlicht.

Wie demokratisch ist die EU? Ein Lehrprojekt von Julia Çetinkaya und Julian Plottka

Das Lehrprojekt „Wie demokratisch ist die EU?“ wird jährlich als Kooperation der Universitäten Magdeburg, Passau und Bonn angeboten. Es befähigt Studierende zur kritischen Reflexion der These vom Demokratiedefizit der EU, indem sie diese aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten, und zur Durchführung eines ersten Forschungsprojekts, in dem sie eine der Thesen in einer Fallstudie empirisch überprüfen. Durch die zielgerichtete Integration von Online-Tools in die Präsenzlehre werden europaweit Studierende unterschiedlicher Universitäten und im Rahmen des „Online Round Table on European Democracy “ mit Entscheidungstragenden und Expert*innen zusammengebracht.

Internationales Recht und Politik in der Praxis. Ein Lehrprojekt von Jan Busse und Stephan Stetter

Die akademischen Lehr- und Forschungsreisen (LFR) – die seit 2015 mit jährlich wechselnden Zielen und für in der Regel 20 MA-Studierende durchgeführt werden – ermöglichen Studierenden des MA Staats- und Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München (Vertiefung Internationales Recht und Politik) einmalige Einblicke in die politische und rechtliche Praxis. Im Zuge der LFR 2022 nach Griechenland und Zypern erlangten die Teilnehmenden fundierte Einblicke mit Blick auf (inter-)nationale Konflikte. Diese interdisziplinär ausgerichtete Verzahnung von Theorie und Praxis stellt aus Sicht der Lehrenden einen wichtigen Ansatz zur Wissensvermittlung dar.

Planspielarrangements für unterrichtsübergreifende Kernkompetenzen. Ein Lehrprojekt von Matthias Busch und Michell Dittgen

Im Rahmen des Programms zur Digitalisierung an den Hochschulen des Landes Rheinland-Pfalz werden am Arbeitsbereich „Didaktik der Gesellschaftswissenschaften“ an der Universität Trier bis Ende 2023 digitalbasierte Planspiele für die fachübergreifende Lehreraus- und -weiterbildung entwickelt und evaluiert. Die Studierenden schlüpfen dabei in die Rolle von Lehrkräften und gestalten Schulentwicklungsprozesse entlang der Querschnittsaufgaben „Demokratiebildung“ und „digitalitätsbezogene Bildung“.

Hermeneutik 2.0. Ein Lehrprojekt von Martin Beckstein

Das Lehrprojekt „Hermeneutik 2.0“, durchgeführt 2022 an der Universität Zürich, zielte darauf ab, durch die Nutzung digitaler Elemente kosteneffizient die Qualität der Lehre zu erhöhen. Es wurde als online-unterstütztes Selbststudiumsmodul umgesetzt, das Lehrvideos, Reflexionsübungen, Lernfortschrittstests und Gruppenarbeiten beinhaltete und konsequent auf den Ausbau von Transfer- und Anwendungsfähigkeiten der Studierenden fokussierte. Von den Erfolgen hervorzuheben sind einerseits die hohe Aktivierung der Studierendenschaft sowie andererseits die Korrektur der Leistungsnachweise, die im Double-blind Peer-Review-Verfahren von den Studierenden selbst durchgeführt wurde.