Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

September 2019

Wirtschaftlich links, kulturell rechts und politisch abgehängt? Die Auswirkungen der linksautoritären Angebotslücke. Ein Beitrag von Sven Hillen und Nils Steiner

Der politische Wettbewerb in Westeuropa und darüber hinaus wird häufig mit den Begriffen rechts und links umschrieben. Die zeitgenössische Forschung ist sich darin einig, dass man – um den politischen Wettbewerb heutzutage adäquat zu erfassen – zwischen wirtschaftlichen und soziokulturellen Fragen unterscheiden muss. Empirisch zeigt sich, dass viele westeuropäische Bürger in wirtschaftlichen Fragen eher linke Positionen und in soziokulturellen Fragen eher rechte bzw. autoritäre Positionen aufweisen. Von politischen Parteien wird eine solche linksautoritäre Position aber kaum vertreten. Wir haben uns in unserer Forschung mit den Auswirkungen dieser linksautoritären Angebotslücke auf die betroffenen Bürger beschäftigt. Wir wollten herausfinden, ob sich linksautoritär eingestellte Bürger seltener an Wahlen beteiligen, weniger Vertrauen in die politischen Institutionen und Akteure haben und unzufriedener mit dem demokratischen Prozess sind.

Welches Wahlsystem wollen Wähler? Ein Beitrag von Michael Jankowski, Eric Linhart und Markus Tepe

Stimmzettel ist nicht gleich Stimmzettel. Jeder Bürger, der sich regelmäßig an Wahlen beteiligt, stellt fest, dass sich die Stimmabgabe und Auswahloptionen bei Kommunal-, Landtags-, Europa- und Bundestagswahlen erheblich voneinander unterscheiden. Manchmal kann man mit nur einer Stimme eine Partei wählen, manchmal wählt man mit jeweils einer Stimme eine Person und eine Parteiliste und bei anderen Wahlen verteilt man zahlreiche Stimmen auf Kandidaten und/oder Parteien.