Genderstern oder Generisches Maskulinum – Welche polit-soziologischen Faktoren bedingen die jeweiligen Präferenzen in der deutschen Bevölkerung? Ein Beitrag von Sebastian Jäckle
In einer Online-Umfrage konnten mehr als 10.000 Befragte vorab auswählen, ob sie den Fragebogen gegendert angezeigt bekommen möchten: 21 Prozent wählten die Variante mit Genderstern, 75 Prozent diejenige mit generischem Maskulinum, 4 Prozent trafen keine Auswahl. Die Bereitschaft, die Variante mit Genderstern zu lesen, hängt dabei eng mit politischen Einstellungsmustern zusammen: Personen, die generell eher staatlichen Eingriffen zustimmen, wählen diese häufiger, genauso wie eher linke und eher ökologisch-alternativ ausgerichtete Menschen. Diese grundlegenden politischen Einstellungseffekte sind stärker als Parteieneffekte und weitere Kontrollfaktoren. Das spricht dafür, dass das Thema Gendern tiefliegende identitätspolitische Einstellungsmuster aktiviert und es damit auch in Zukunft ein großes politisches Konfliktpotential besitzen wird.