Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

2025

Nachhaltige Bioökonomie? Onlineseminar Bioökonomie mit Open Access Working Paper Publikation. Ein Lehrprojekt von Katrin Beer

Im Onlineseminar Bioökonomie erhielten Studierende der Sozial- und Umweltwissenschaften eine Einführung in die Themengebiete Bioökonomie- und Nachhaltigkeitspolitik, in Grundlagen der Politikwissenschaft sowie in wissenschaftliche Arbeitsmethoden. Dabei kamen vielfältige Online-Tools, Multi-Media-Inhalte und abwechslungsreiche Aufgaben zum Einsatz. Die Seminarinhalte wurden nach der Lehrveranstaltung in einem studentischen Redaktionsteam weiter aufbereitet und als Open Access Working Paper Publikation veröffentlicht.

Kompetenzorientierte politikwissenschaftliche Hochschullehre. Das Modell des Constructive Alignment in der Praxis. Ein Lehrprojekt von Michael Angenendt

Wie sollten Dozierende ihre Lehrveranstaltung gestalten, um Studierende beim Kompetenz-erwerb bestmöglich zu unterstützen? Aus Sicht des Constructive-Alignment-Ansatzes liegt die Antwort in der Abstimmung von Lehrinhalt, Prüfungsform und Lernzielen. Wie dies in der Praxis aussehen kann, beschreibt Dr. Michael Angenendt am Beispiel seines Seminars „Advanced Party Studies“ aus dem Wintersemester 2021/22.

Einleitung zur Blog-Reihe: Herausragende Lehre in der deutschen Politikwissenschaft 2022

Im vergangenen Jahr hat die DVPW in Kooperation mit der Schader-Stiftung erstmalig den Lehrpreis Politikwissenschaft verliehen und angesichts der sehr erfreulichen Resonanz entschieden, den Preis fortan jährlich auszuschreiben. Er hat zum Ziel, die besondere Bedeutung der Hochschullehre in der Disziplin sichtbar zu machen und die Qualität der Lehre in der deutschen Politikwissenschaft zu stärken. Ausgezeichnet werden können Lehrprojekte, die inhaltlich und/oder methodisch innovativ sind und sich durch eine besonders gute Didaktik und herausragendes Engagement der Lehrenden auszeichnen. 2022 hat die Jury den Lehrpreis Dr. Julia Schwanholz und Dr. Ray Hebestreit von der Universität Duisburg-Essen für ihr Lehr-Forschungs-Projekt „Smart Cities in Theorie, Empirie und Praxis“ zuerkannt, das sie im Wintersemester 2021/22 an der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Stadt Wesel angeboten haben.

Die Regulierung von Wirtschaft und Menschenrechten seit der Verabschiedung der UN-Leitprinzipien – eine kritische Bestandsaufnahme. Ein Beitrag von René Wolfsteller und Yingru Li

Seit ihrer Verabschiedung durch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im Jahr 2011 haben sich die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNLP) zum Dreh- und Angelpunkt eines transnationalen Regimes entwickelt (engl.: “Business and Human Rights Regime”, kurz: BHRR). Ein neues Sonderheft der Zeitschrift Human Rights Review widmet sich der kritischen, multidisziplinären Analyse der Funktionsweise und Wirksamkeit dieses Regimes. Im Fokus stehen insbesondere dessen Auswirkungen auf das Verhalten transnationaler Unternehmen (TNCs), Gesetze über menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, Nationale Menschenrechtsinstitutionen und Nationale Aktionspläne sowie die bisherigen Entwürfe für ein internationales Abkommen über Wirtschaft und Menschenrechte. Die Beiträge machen deutlich, dass drei Faktoren die Wirksamkeit des BHRR beeinträchtigen: die defensive Konzeption menschenrechtlicher Rechenschaftspflichten von Unternehmen, die unzureichende Berücksichtigung der Perspektive der Opfer von Menschenrechtsverletzungen sowie die fehlende Abstimmung in der Governance-Architektur des BHRR.

Genderstern oder Generisches Maskulinum – Welche polit-soziologischen Faktoren bedingen die jeweiligen Präferenzen in der deutschen Bevölkerung? Ein Beitrag von Sebastian Jäckle

In einer Online-Umfrage konnten mehr als 10.000 Befragte vorab auswählen, ob sie den Fragebogen gegendert angezeigt bekommen möchten: 21 Prozent wählten die Variante mit Genderstern, 75 Prozent diejenige mit generischem Maskulinum, 4 Prozent trafen keine Auswahl. Die Bereitschaft, die Variante mit Genderstern zu lesen, hängt dabei eng mit politischen Einstellungsmustern zusammen: Personen, die generell eher staatlichen Eingriffen zustimmen, wählen diese häufiger, genauso wie eher linke und eher ökologisch-alternativ ausgerichtete Menschen. Diese grundlegenden politischen Einstellungseffekte sind stärker als Parteieneffekte und weitere Kontrollfaktoren. Das spricht dafür, dass das Thema Gendern tiefliegende identitätspolitische Einstellungsmuster aktiviert und es damit auch in Zukunft ein großes politisches Konfliktpotential besitzen wird.

Zwischen Führungsfigur und Volk: rechtspopulistische Vermittlungen und das affektive Narrativ des betrogenen Volkes. Ein Beitrag von Brigitte Bargetz, Paula Diehl und Nina Eggers

Politik wird auch narrativ und affektiv vermittelt. Das zeigt sich insbesondere im derzeit erstarkenden Rechtspopulismus. Über eine Geschichte vom betrogenen Volk soll das Publikum affiziert werden und sich mit der Führungsperson identifizieren. Dieses affektive Narrativ trägt damit auch zur Normalisierung rechtsextremer Ideologeme innerhalb der Gesellschaft bei.

Steuerpolitik: CO2-Steuern: Segen oder Fluch für die Klimapolitik? Ein Beitrag von Lena Maria Schaffer

Dieser Blogbeitrag möchte aufzeigen, welche politischen Probleme es im Rahmen einer CO2- Steuer geben kann, warum diese die Wirkung des Instruments reduzieren können und einige relevante Kernpunkte zur Lösung dieser Probleme aufzeigen.

Steuerpolitik: Zwischen Verteilungs- und Lenkungszielen. Ein Beitrag von Lukas Haffert

Steuern dienen häufig mehreren Zwecken zugleich: Sie sollen Staatseinnahmen erzielen, Einkommen umverteilen, und das Verhalten von Bürger*innen und Unternehmen lenken. Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich die Steuersysteme von OECD-Ländern unterscheiden und wie verschiedene Umverteilungs- und Lenkungsziele dazu beitragen, diese Unterschiede zu erklären.

Steuerpolitik: Steuern und Geschlecht. Oder warum Viagra ein Grundbedürfnis ist, Tampons aber nicht. Ein Beitrag von Laura Seelkopf

Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, zahlen aber relativ höhere Steuern. Dieser Blogartikel erklärt, wie Steuersysteme Frauen explizit und implizit diskriminieren. Er fasst zusammen, was wir schon über Geschlecht und Steuerpolitik wissen und wo gerade die Politikwissenschaft noch viel zu erforschen hat.

Steuerpolitik: Warum Steuersysteme so komplex sind: Die politischen Ursachen des Steuermixes in Industriestaaten. Ein Beitrag von Achim Kemmerling

In unserem Beitrag diskutieren wir die wichtigsten politischen Ursachen für sogenannte aufwandsneutrale Steuerreformen in Industriestaaten, d.h. Verschiebungen im Mix aus Einkommen-, Lohn- und Verbrauchsteuern. Da diese Hauptformen der Besteuerung oft eine ähnliche Zielgruppe belasten, sind parteipolitische Ursachen solcher Reformen nur einer von mehreren Faktoren. Die Komplexität der Steuerpolitik schlägt sich letztlich auch in der Komplexität des Steuersystems nieder.