Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

2025

Polarisierte Philanthropie: Konservative Stiftungen und die Klimaskepsis in den USA. Ein Beitrag von Natalie Rauscher

Seit den Anfängen der großangelegten Philanthropie in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts, hat sich dieser Sektor stark gewandelt, auch durch die starke politische Polarisierung im Land. Zunehmend haben konservative Stifter und Stifterinnen philanthropische Aktivitäten genutzt um neue, subtilere politische Einflussmöglichkeiten zu erschließen. Ein Beispiel hierfür ist die Klimapolitik, deren Verhinderung ein zentrales Ziel konservativer Kräfte in den USA bleibt. Zunehmend kommt es beim Thema Klimaskepsis aber auch zu transatlantischer Kooperation zwischen den USA und Europa.

Zu heiß für Demokratie? Zur Aktualität Montesquieus politischer Klimatheorie. Ein Beitrag von Martin Beckstein

Montesquieu ist der gefeierte geistige Vater der modernen Gewaltenteilung. Seine weniger bekannte Theorie, wie das Klima die Politik beeinflusst, stieß hingegen fast ausschließlich auf Unverständnis. Doch sie verdient eine Neubetrachtung – und wirft eine verstörende Frage auf: Könnte es neben ökonomischen auch politische Gewinner bzw. Verlierer des Klimawandels geben?

Nationalismus, Patriotismus und die Sache mit der Wahrnehmung. Ein Beitrag von Marco Bitschnau und Marlene Mußotter

Die von Thomas Blank und Peter Schmidt zur Messung von Nationalismus, Patriotismus und nationaler Identität entworfenen Item-Batterien erfreuen sich (auch international) großer Beliebtheit. Doch nehmen sie auch tatsächlich auf die richtigen Konzepte Bezug? In einer kürzlich in der Politischen Vierteljahresschrift veröffentlichten Studie untersuchen wir, welcher der drei Kategorien ein „Laienpublikum“ die einzelnen Blank-und-Schmidt-Items jeweils zuordnen würde. Dabei stoßen wir einerseits auf eine erhebliche Diskrepanz gegenüber der Originalzuordnung (mit der zum Teil nicht einmal jeder Vierzehnte übereinstimmt) sowie andererseits auf die verbreitete Auffassung, die Items seien mehrdeutig und schwer verständlich.

Politikwissenschaftliche Blogs sichtbar machen. Ein Beitrag von Michael Czolkoß-Hettwer und Regina Pfeifenberger

Im politikwissenschaftlichen Literatur- und Rechercheportal Pollux sind jetzt auch politikwissenschaftliche Blogbeiträge in deutscher und englischer Sprache nachgewiesen. Warum Forschungsblogs eine tolle Ergänzung zum bisherigen Angebot von Pollux sind und wie man gezielt danach suchen kann, erläutern wir in diesem ersten Beitrag aus der Rubrik “Pollux für die Politikwissenschaft”.

Einleitung zur neuen Rubrik: Pollux. Für die Politikwissenschaft

Die DVPW und der Fachinformationsdienst Politikwissenschaft - Pollux kooperieren seit einigen Jahren, um gemeinsam die Forschungsinfrastruktur für die Politikwissenschaft in Deutschland zu verbessern. Im Rahmen dieser Kooperation wird das Pollux-Team künftig in der Rubrik “Pollux für die Politikwissenschaft” regelmäßig von neuen Angeboten und Entwicklungen des Fachinformationsdienstes berichten. Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen, Anregungen, Fragen und Kritik an kontakt@pollux-fid.de.

Nach der Wärmepumpe ist vor den Pellets – Staat, Interessengruppen und das Gebäudeenergiegesetz. Ein Beitrag von Sebastian Fuchs und Detlef Sack

Das so genannte „Heizungsgesetz“, genauer: das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist bekanntermaßen umstritten. Die Aufmerksamkeit gilt dem parteipolitischen Streit und Medienkampagnen. Selbstverständlich positionieren sich jedoch auch Interessengruppen in der Debatte. Dieser Beitrag nimmt die Beziehungen zwischen Staat und Interessengruppen in der Aushandlung des GEG in den Blick. Diese lobbyieren nicht nur, sie haben eine strategische (und von der Bundesregierung zeitweise zu wenig beachtete) Bedeutung für die Umsetzung der „Heiz- und Energiewende“.

Klimakrise und Wissenschaft – Die Bewegung Scientists for Future im Spannungsfeld von Expertise und Aktivismus. Ein Beitrag von Laura Herzog, Andrea Lenschow und Jan Pollex

Die Scientists for Future haben sich in Reaktion auf und als Unterstützung für die Fridays for Future Bewegung gegründet. Sie stellen als soziale Bewegung von Wissenschaftler*innen ein neues Phänomen für die Umwelt- und Bewegungsforschung dar. In unserem Beitrag untersuchen wir, welche Ziele und Überzeugungen die Aktivist*innen dieser Bewegung teilen und verorten sie mit Blick auf den Nachhaltigkeits-Demokratie-Nexus.

Esoterische Überzeugungen und Widerstand gegen Corona-Beschränkungen in Deutschland. Ein Beitrag von Nils Weidmann

Esoterische Überzeugungen und Anthroposophie wurden häufig mit Ablehnung staatlicher Corona-Maßnahmen in Verbindung gebracht. Eine Studie in der Politischen Vierteljahresschrift analysiert diesen Zusammenhang unter Verwendung neuer, räumlich aufgelöster Indikatoren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Dichte homöopathischer Ärzt*innen und das Vorhandensein einer Waldorf-Schule mit einem erhöhten Wahlergebnis für die maßnahmenkritische Partei dieBasis zusammenhängen.

Die Elektronische Aufenthaltsüberwachung in Deutschland – Die Fallkonferenzen als entscheidendes Koordinationsinstrument einer progressiven Policy-Maßnahme im Strafsystem? Ein Beitrag von Anna-Lena Wiegand und Nadin Fromm

Vor über zehn Jahren wurde die sog. Elektronische Aufenthaltsüberwachung in Deutschland in Folge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte eingeführt. Die EAÜ kommt in allen Bundesländern zum Einsatz, wenn auch zahlenmäßig sehr unterschiedlich. Zur besseren Koordination hat man dazu auf Verwaltungsebene sog. Fallkonferenzen eingeführt, die über den Einsatz der EAÜ im Einzelfall entscheiden. Eine wissenschaftliche Bewertung der EAÜ hinsichtlich der Verwaltungskoordination steht noch aus. Der folgende Beitrag möchte diese Forschungslücke schließen und konzentriert sich auf das Bundesland Hessen, welches Vorreiter in Bezug auf die EAÜ ist.

(Noch) Keine Zeitenwende: Öffentliche Meinung in Deutschland vor und nach Russlands Einmarsch in die Ukraine. Ein Beitrag von Matthias Mader und Harald Schoen

Wie hat die deutsche Bevölkerung auf den russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 reagiert? Dieser Frage gehen wir in einem Aufsatz nach, der gerade in der Politischen Vierteljahresschrift erschienen ist. Unsere Analyse von Umfragedaten, die vor und nach der Invasion erhoben wurden, zeigt zwar gewisse Meinungsänderungen zu spezifischen Sachfragen der deutschen Außen- und Verteidigungspolitik. Ansonsten erweisen sich die Einstellungen der Deutschen auf diesem Gebiet jedoch als stabil. Wir kommen daher zu dem Schluss, dass es bislang keine Zeitenwende in der öffentlichen Meinung gegeben hat. Wir präsentieren hier ausgewählte Befunde und diskutieren einige Implikationen.