Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft

2021

Einleitung zur Blog-Reihe: Herausragende Lehre in der deutschen Politikwissenschaft

Im Sommer 2021 hat die DVPW in Kooperation mit der Schader-Stiftung erstmalig den Lehrpreis Politikwissenschaft verliehen. Er wurde Sebastian Möller für sein Forschungsseminar „Schlüssel zur Welt: Die Bremischen Häfen in der Globalen Politischen Ökonomie“ im Sommersemester 2020 an der Universität Bremen zuerkannt. Fortan wird der Preis jährlich ausgeschrieben. Er hat zum Ziel, die besondere Bedeutung der Hochschullehre in der Disziplin sichtbar zu machen und die Qualität der Lehre in der deutschen Politikwissenschaft zu stärken. Ausgezeichnet werden können Lehrprojekte, die inhaltlich und/oder methodisch innovativ sind und sich durch eine besonders gute Didaktik und herausragendes Engagement der Lehrenden auszeichnen.

Begriffliche Denkmalstürze: Naturzustand und Barbarei. Ein Beitrag von Oliver Eberl

Die Aufarbeitung des Kolonialismus muss neben der realen Geschichte auch Begriffe umfassen, die in der Wissenschaft eine Rolle spielen. Zwei solcher Begriffe sind „Naturzustand“ und „Barbarei“. An ihrem Beispiel lassen sich die kolonialen Ursprünge und Inhalte deutlich machen und warum es nötig, ist, sich diese bewusst zu machen. Nimmt die Politikwissenschaft diese Herausforderung insgesamt an, hat sie eine große Aufgabe, aber auch eine Chance, die gesellschaftliche Debatte um den Kolonialismus zu bereichern.

Wahlen in Ostdeutschland: Unterschiede zwischen Großstädten und Regionen finden sich auch in den ländlichen Regionen wieder. Ein Beitrag von Holger Döring

Bei Wahlen in Deutschland sind die Grünen besonders stark in Großstädten, während die AfD hohe Stimmenanteile vor allem in ländlichen Gebieten erzielt. Diese Unterschiede finden sich auch innerhalb ländlicher Regionen Ostdeutschlands wieder, wie eine Analyse der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt zeigt. Die AfD ist besonders stark in dünn besiedelten Gegenden mit kleinen Wahlbezirken, während die Grünen in den größeren, dichter besiedelten Wahlbezirken erfolgreicher sind, auch in den Regionen.

Nachhaltige Karrierewege? Wie, warum und was wir ändern müssen. Fazit und Handlungsempfehlungen. Ein Beitrag von Svenja Budde, Friedrich Plank, Michael Giesen und Johanna Speyer

In den letzten Wochen haben Wissenschaftler*innen unter dem Hashtag #ichbinhanna mit Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven in der deutschen Wissenschaftslandschaft eine breite Öffentlichkeit erreicht. Die offengelegten, vielfältigen Probleme und prekäre Arbeitsbedingungen sind ebenso Realität für deutsche Politikwissenschaftler*innen ohne Professur. In diesem letzten Blogbeitrag der Serie „Nachhaltige Karrierewege?“ fassen wir die Diskussionen und Ergebnisse der 2. DVPW- Perspektivtagung zur aktuellen Situation und Zukunft politikwissenschaftlicher Forscher*innen ohne Professur in Deutschland zusammen. Die Ergebnisse sollen helfen, innerhalb der DVPW und in der deutschen Wissenschafts-Community, die derzeitigen Problemanalysen zu systematisieren und zur Vernetzung und Mobilisierung aller Forschenden für ein besseres Wissenschaftssystem in Deutschland beizutragen.

Nachhaltige Karrierewege? Podiumsdiskussion zu nachhaltigen Karrierewegen in der Wissenschaft. Ein Beitrag von Friedrich Plank und Michael Giesen

Nachhaltige Karrierewege in der Wissenschaft werden aktuell engagiert debattiert und problematisiert. Auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Rahmen der 2. DVPW Perspektivtagung wurden Probleme des deutschen Wissenschaftssystems für nachhaltige Karrierewege diskutiert und Lösungsansätze sowohl aus einer top-down als auch bottom-up Perspektive aufgezeigt. Die zentralen Diskussionspunkte und Ergebnisse sollen in diesem Beitrag dargestellt werden

Nachhaltige Karrierewege? Perspektiven nach der Promotion. Ein Beitrag von Michael Giesen und Baptiste Aguila

Im vierten und letzten Themenblock der Perspektivtagung beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Wegen und Perspektiven nach der Promotion. Zentrale Ergebnisse waren, dass es in den gegebenen universitären Strukturen bisher kein eindeutiges Erfolgsrezept gibt und jede* Forscher*in die eigene Mischung aus Strategie und Spaß an der eigenen Arbeit finden muss. Derzeit sind für Early-Career-Forscher*innen im Wesentlichen zwei Karrierewege möglich, entweder durch eine Post-Doc-Phase die Professur anzustreben oder ein Ausstieg aus der Wissenschaft. Es gilt langfristig, diese eingeschränkte Auswahl zu öffnen und universitäre Strukturen zu schaffen, die einen breiteren Horizont für nachhaltigere Karrierewege in der Wissenschaft ermöglichen.

Nachhaltige Karrierewege? Navigieren zwischen Struktur und Freiheit: Aktuelle Probleme und Verbesserungsperspektiven der Promotionsbetreuung in der deutschen Politikwissenschaft. Ein Beitrag von Svenja Budde, Friedrich Plank und Johanna Speyer

Die Betreuungsverhältnisse während der Promotion in der deutschen Politikwissenschaft sind aktuell von einer Vielzahl an Problemen gekennzeichnet. Insbesondere mangelt es an Unterstützungsangeboten, transparenten Rechten und Pflichten und verbindlichen Regeln – für beide Seiten. Im Rahmen der 2. DVPW Perspektivtagung zu nachhaltigen Karrierewegen wurden verschiedene Lösungsperspektiven diskutiert. Strukturiert nach individuellen, bilateralen und strukturellen Möglichkeiten sowie Unterstützungsoptionen seitens der DVPW sollen die Ergebnisse des Tagungspanels in diesem Beitrag dargestellt werden.

Nachhaltige Karrierewege? Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der deutschen Politikwissenschaft. Ein Beitrag von Julia Gurol und Maria Ketzmerick

Als Querschnittsthema ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in vielen wissenschaftspolitischen Fragen relevant. Im folgenden Beitrag werden die Potentiale und Schwierigkeiten von Wissenschaft als Arbeitsumfeld ins Zentrum gestellt sowie die Fragen thematisiert, die im 2. Workshop zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf während der DVPW-Perspektivtagung zum Thema „Nachhaltige Karrierewege in der deutschen Politikwissenschaft: Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven“ diskutiert wurden. Der Beitrag schließt mit konkreten institutionellen sowie persönlichen Lösungsvorschlägen, die ein vereinbarkeitsfreundlicheres und ressourcenschonendes Arbeitsumfeld ermöglichen würden.

Nachhaltige Karrierewege? Should I stay or should I go? Die Vielfalt an Karrierewegen in der Politikwissenschaft. Ein Beitrag von Camilla Wanckel, Steve Biedermann und Stefanie Vedder

Das gängige Bild einer Karriere in der deutschen Politikwissenschaft führt von einer Doktorand*innen- über eine Post-Doc-Stelle hin zu einer Professur. Diese gradlinige Sichtweise wird der möglichen Diversität von Karrierewegen in der Wissenschaft jedoch nicht gerecht: Es vernachlässigt die Möglichkeit von beruflichen Erfahrungen außerhalb der Wissenschaft (z.B. in der öffentlichen Verwaltung oder Politikberatung) sowie innerhalb der Wissenschaft jenseits einer Professur (etwa Lehrkraft für besondere Aufgaben oder Akademischer Rat bzw. Akademische Rätin). In diesem Panel haben Gäste mit verschiedenen Karriereverläufen und Anstellungsverhältnissen über kritische Entscheidungsmomente berichtet, die ihren beruflichen Weg maßgeblich geprägt haben. Der folgende Beitrag informiert über Herausforderungen und Lösungsansätze zur Förderung einer Vielfalt an Karrierewegen, die sich aus der Diskussion mit unseren Gästen ergeben haben.

Nachhaltige Karrierewege? Wie, warum und was wir ändern müssen – Auftakt zur Blog-Serie über die DVPW-Perspektivtagung 2021. Ein Beitrag von Stefanie Vedder, Michael Giesen und Steve Biedermann

Vom 25. bis 26. März 2021 organisierten die Early Career Gruppe der Sektion Internationale Beziehungen (ECIB) und das Forum für Junge Staats-, Policy- und Verwaltungsforschung (FoJuS) die zweite DVPW-Perspektivtagung zum Thema „Nachhaltige Karrierewege in der deutschen Politikwissenschaft: Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven“. Diskutiert wurden verbreitete Schwierigkeiten für Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase sowie mögliche Lösungsstrategien und praktische Schritte zu deren Verwirklichung. In dieser Blog-Serie berichten wir in den nächsten Wochen von den einzelnen Workshops und laden damit zur weiteren Diskussion und zum Engagement auf dem DVPW-Kongress im September ein.